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Geschichten schreiben mit KI
Topic outline
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KI schreibt aktuell Geschichte. In sämtlichen Medien ist die Künstliche Intelligenz eines der Top-Themen. Auf dieser Seite erfährst du, wie DU mit KI Geschichte schreiben kannst. Und zwar deine ganz eigene! Du hast keine Ahnung, wie du das anstellen sollst? Du weißt zudem nicht, worüber und wie das gehen kann? Mit dem Large-Language-Modell (LLM) ChatGPT kannst du dir ohne vorherige Überlegungen oder Vorkenntnisse eine Geschichte erarbeiten. Für Ideenlose oder diejenigen, die sich einfach einmal treiben lassen wollen, folgt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Du kannst von dieser jeder Zeit abweichen, deinen eigenen kreativen Pfaden folgen, deine eigenen Ideen umsetzen oder einfach einmal ausprobieren was geht.
Hast du Anregungen oder Kritik zu unserem Angebot «Mit KI Geschichte schreiben» melde dich gerne per Mail bei uns unter: HOOU@haw-hamburg.de
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Geschichten – kulturelles Gut der Menschheit
Warum beschäftigt sich das Lernangebot ausgerechnet mit dem Thema Geschichten? Ganz einfach: Mündliche Überlieferungen sind die älteste Form der Unterhaltung. Sie dienen der Kommunikation und Aufrechterhaltung eines gesellschaftlichen Gedächtnisses, aber auch dem Zeitvertreib. Uralte Götter- und Heldensagen, Zaubermärchen und Legenden bereichern bis heute unseren Alltag und unsere Sprache. Knapp 5000 Jahre ist es her, dass die Geschichte der Schrift ihren Anfang fand und Göttergeschichten wie die von Thor, dem Donnergott, bis in die heutige Zeit überlieferte. Thor hat es nicht nur geschafft, dass wir jeden vierten Tag der Woche seinem Namen gedenken. Seit einigen Jahren sieht man ihn auch regelmäßig auf der Kinoleinwand. Seit der Erfindung der Schrift ist viel passiert: Aus geritzter eckiger Keilschrift wurden im Laufe der Zeit mit Feder und Tinte geschwungene Buchstaben. Heute tippt vielerorts die automatische Transkriptionssoftware das gesprochene Wort auf den Bildschirm.
Das Lernangebot
Sich Geschichten auszudenken und zu erzählen ist ein wesentlicher Baustein der Menschheitsgeschichte. Da Künstliche Intelligenz gerade ihre ganz eigene Geschichte schreibt und medial breit diskutiert wird, entwickelte die HAW Hamburg ein öffentlich zugängliches und kostenfreies Lernangebot für die Plattform der Hamburg Open Online University (HOOU). Es richtet sich vornehmlich an Schüler:innen und Lehrende, die das Thema KI auf spielerische Weise in ihren Unterricht integrieren möchten und sich mit allen Facetten dieser Materie beschäftigen wollen.
Ein wichtiger Aspekt des Lernangebotes: Es kommt hierbei nicht auf die Faktentreue des entstandenen Textes an. Die frei erfundenen Geschichten dienen dazu, den Umgang mit ChatGPT zu erlernen. Es ist jedoch denkbar, in weiteren Formaten die Wichtigkeit fundierter Recherchearbeit zu thematisieren und Aussagen generativer Sprachtools mit evidenzbasierter Forschung zu vergleichen.
Mit dem Lernangebot können einzelne Personen oder Gruppen durch eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung und mit Hilfe einer Sprach-KI eigene und individuelle Geschichten erstellen – ganz ohne vorherige Überlegungen oder Vorkenntnisse. Ein digitaler Würfel ermittelt z. B. Genre, Akteure und Zielgruppe.Für eine zufriedenstellende Geschichte darf die Anleitung 1:1 kopiert werden. Es ist jedoch ebenso möglich, sie als eine Art Wegweiser zu nutzen: Zu jeder Zeit ist es erlaubt, eigene und/oder unkonventionelle Wege einzuschlagen.
Es existieren zusätzliche Hilfestellungen z. B. mit Storycubes und Erzählkarten), um die eigene Fantasie anzuregen oder sich für den Aufbau eines Spannungsbogens inspirieren zu lassen. Die Anleitung soll Orientierung geben und ein freies und kreatives Ausprobieren ermöglichen. Außerdem lässt sich dadurch austesten, was mit Large-Language-Modellen wie ChatGPT aktuell realisierbar ist und wo es eventuell noch hapert.
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Vorwort
Geschichten – kulturelles Gut der Menschheit
Das Lernangebot
Wie du mit KI Geschichte schreiben kannst
Was ist ChatGPT
Prompts für ChatGPT – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ideen für Anfangsfragen / Anfangspromts
Immer gut: Nachfragen!
Ändere gerne auch Dinge abUnterrichtsideen
Wettbewerb I
Wettbewerb II
Auseinandersetzung mit Kunst
Theater und Film
Podcast oder Hörspiel
Geschichte illustrieren
Mit KI Geschichte schreiben – Ausbau der Story
Lasse ChatGPT die Geschichte konkreter gestalten
Geschichte Schritt für Schritt konkreter ausformulieren lassen
Der letzte Schliff
Mit KI Geschichte schreiben – Ideenfindung
Welches Genre bildet den Rahmen für deine Handlung?
Wer erweckt deine Geschichte zum Leben?
Wer wird mit Haut und Haaren in deine Geschichte abtauchen?
Würfeln
Storydices
Storycards
Downloads: Ankreuzbogen Geschichte schreiben
Downloads: Storycards
Downloads: Würfel Geschichte schreiben
Weitere Ideen zur Themenfindung
Dein Leben als Inspirationsquelle
Weitere Überlegungen
Bausteine einer guten Geschichte
Aufbau einer Geschichte
Einführung
Hauptteil
Schlussteil
Spannung
Spannungsmomente, eine kleine Aufzählung
Ein stetiges Auf- und Ab
Szenen und Kapitel
Erzähler oder nicht-Erzähler, das ist hier die Frage
Kontinuität
Mit KI Geschichte schreiben – Dialoge
Titel
Feedback
ChatGPT & deine Daten
Prompt-Labor
Vor- & Nachteile generativer Sprach-KIs
Erleichterung
Kompetenzen
Streitgespräch zu ChatGPT
Streitgespräch zu ChatGPT – Der Schreibstil
Roter Teppich für Fake News
Zu hohe Erwartungen an das Sprachmodell?
Streitgespräch zu ChatGPT – Ökologischer Aspekt
Streitgespräch zu ChatGPT – Datenschutz
Streitgespräch zu ChatGPT – Nochmal zu den Fakten
Streitgespräch zu ChatGPT – Aufgabe von Hochschulen
Streitgespräch zu ChatGPT – Schreibkompetenz
Streitgespräch zu ChatGPT – Anwendungen im anderen Kontext
Streitgespräch zu ChatGPT – Fehlerbehebung & Bias
ChatGPT – ein Tool unter vielen
Wie geht es weiter?
Feedback zum Lernangebot
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Klar, eine Geschichte muss ihren Zuhörer in den Bann ziehen! Dafür braucht es zunächst eine gute Idee. Allein mit ChatGPT wird dir dies leider nicht gelingen, denn wir Menschen haben noch immer die größere Fantasie. Es soll bei dieser Anleitung auch gar nicht darum gehen, unsere Kreativität, die unsere Spezies so besonders macht, abzugeben. Aber mit ein paar Kniffs und Tricks könntet ihr zwei – also du und das Sprach-Tool – etwas richtig Spannendes mit einigen unerwarteten Wendungen hinbekommen! Denn KIs, die vollkommen selbstständig Geschichten erzählen können, gehören leider selbst in das Reich der Geschichten.
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Eine gute Story schreibt sich trotz KI leider noch nicht von alleine. Sie entsteht auch nicht auf Anhieb von vorne bis hinten, sondern in mehreren, oft kleinen Schritten. Im Gegensatz zur Produktion eines Videos oder Hörspiels bist du jedoch beim Kreieren einer Geschichte vollkommen frei. Du kannst ganz ohne hohe Produktionskosten für Kulisse und Schauspieler:innen in den Weltraum reisen, oder tauchst ganz tief bis unter die Weltenmeere. Du darfst auf Dinosauriern reiten, auf Drachen fliegen oder ebenso einen Super-Computer bauen. Alles ist möglich und alles kann passieren.
Probiere dich und das Tool ChatGPT einfach einmal aus. Dafür erfährst du im ersten Teil dieser Anleitung wie du mit ChatGPT interagieren kannst. Der mittlere Teil gibt dir viele Tipps, um erste Ideen für deine Geschichte zu entwerfen. Weiter unten findest du spannende Anhaltspunkte, wie aus deinen ersten Ideen ein richtig guter Plot wird. Der letzte Punkt beschäftigt sich mit der Datensicherheit. Hier gibt es einiges bei der Verwendung von KI-Tools zu beachten.
Und weißt du was, trotz all dieser Tipps, lege doch einfach einmal los und probiere dich und das Tool Chat-GPT aus.
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ChatGPT wird als ein großes generatives Sprachmodell, ein sogenanntes Large-Language-Model (LLM), definiert, welches mit Hilfe von Datensätzen – z.B. aus Wikipedia, Buch- und Artikeldatenbanken, Sozialen Medien und Ähnlichem – auf natürliche Sprache trainiert wurde und neue KI-generierte Inhalte ausspielt.
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In der heutigen digitalen Ära hat generative Künstliche Intelligenz (KI) enorme Aufmerksamkeit erlangt. Was unter KI genau zu verstehen ist, wird je nach Fachrichtung kontrovers diskutiert. Eine mögliche Einordnung des Chat-Bots in eine KI-Definition lautet:
ChatGPT (in seiner heute verfügbaren Form) ist kein ‚vollständiges‘ KI-System, da es nicht in der Lage ist (sein kann) selbstständig Fragestellungen (Neugier) zu entwickeln oder kreativ (über das gelernte Maß hinaus) zu sein. Allerdings ist es aufgrund der verwendeten Modelle (und Ressourcen) durchaus in der Lage, menschliche Kommunikation im digitalen Raum abzubilden und das sogar sehr gut. [Stefan Thomas, KI-Spezialist]ChatGPT ermöglicht eine Interaktion über die menschliche Sprache. Es versteht diese über geschriebenen Text (sog. Prompts) und generiert Antworten, die sich (meist) wie natürliche menschliche Aussagen lesen.
Der Sprachroboter denkt also keinesfalls selbst, sondern imitiert unsere Sprache mit Hilfe eines Datensatzes und über statistische Wahrscheinlichkeiten. Mit ChatGPT generierte Fakten sind somit nicht immer richtig und Quellen dazu oft ausgedacht.
Die mit ChatGPT generierten Wissens-Antworten sind demzufolge immer mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten und es existieren bereits viele durchaus witzige Dialoge, bei denen sich Chatti schon um Kopf und Kragen geredet hat.
Aus diesem Grund ist ChatGPT (zumindest noch) keine Alternative zu einer guten Suchmaschine!! Fragt den Bot ruhig einmal ein paar Fakten aus eurem eigenen Spezialgebiet. Schnell werdet ihr so die Schwächen und Grenzen dieses Systems entdecken.
Im Gegensatz zur Abfrage von Faktenwissen ist ChatGPT für unser geplantes Projekt hervorragend geeignet: Wir wollen eine vollkommen fiktive Geschichte schreiben. Zusammen mit dem auf dieser Seite integrierten Chatbot entwickelst du Ideen. Der ChatBot soll dir helfen, auf eine andere – auf eine neue – Art laut zu denken, Anregungen zu schaffen und Hürden zu überwinden, wenn du einmal auf dem Schlauch stehst und nicht weiter weist. Dabei hilft dir die vorliegende ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen Ideen für passende Eingaben.
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Prompts für eine generative KI zu erzeugen, mag für manche auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich sein. Einfach einmal ausprobieren führt hier am Schnellsten zum Ziel. Eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung für noch mehr Inspiration auf deinem Weg zu einer eigenen Geschichte, erwartet dich im folgenden Abschnitt.
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Starte dafür gerne zusammen mit ChatGPT ein kleines Brainstorming. Eine Sammlung an Ideen soll entstehen. Lege dafür einfach mit deiner ersten Eingabe – dem sog. Promt – los! Nutze dafür den Bot auf dieser Seite. Im Folgenden findest du Beispiele für mögliche Promts. Diese dürfen durch dich ganz individuell angepasst werden. Wichtig ist, dass es nicht den einen universellen Promt für deine Geschichte geben wird. Du wirst dein Ziel am besten in vielen kleinen Stufen erreichen. ChatGPT ist keine Zaubermaschine, sondern ein Werkzeug, mit dem es dir leichter fallen kann, eine Geschichte auszuarbeiten. Chatti ist ein guter Sparringspartner. D. h. auch Zettel und Stift dürfen hier ganz analog genutzt werden, um Ideen und Konzepte festzuhalten. Über ein mehrstufiges Herangehen erarbeitest du dir mit ChatGPT z. B. zunächst die grobe Handlung deiner Story, später im Detail einzelne Szenen und Dialoge. Zum Ende fügst du die so entstandenen Szenen zu deiner Geschichte zusammen. Chatti arbeitet nicht FÜR dich, sondern ihr zwei – du und Chatti – arbeitet ZUSAMMEN.
☞ Ideen für Anfangsfragen / Anfangspromts:
Ganz allgemein formuliert:
- «Wollen wir eine Geschichte schreiben? In der Geschichte sollen Jugendliche vorkommen.»
Konkreter formuliert:
- «Ich möchte mit dir zusammen eine Science-Fiction Kurzgeschichte schreiben. Es soll um Wissenschaft gehen, einen Antihelden beinhalten und als Zielgruppe Jugendliche.»
☞ Immer gut: Nachfragen!
Manches Mal bleibt ChatGPT sehr an der Oberfläche. Hake nach:
- «Welche Konflikte gibt es genau?»
- «Wie viele Jugendliche / Tiere / Astronaut:innen… tauchen auf?»
- «Wie heißen sie?»
- «Wie alt sind sie?»
- «Was könnte eine Nebenhandlung sein?» (oder schlagt selbst eine vor)
☞ Ändere gerne auch Dinge ab:
- «Die Jugendlichen / Außerirdischen / Zombies… sollen gleich zu Beginn auftauchen.»
- «Hast du Beispiele für andere Szenarien?»
- «Schreibe mir einen anderen Plot.»
- «Der Wissenschaftler / Schuhverkäufer / die Ameise soll eine Frau / weiblich sein.»
- Ich- oder Er-Perspektive?
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Hier folgt eine Auflistung an Ideen, in welchem Rahmen die vorliegende Anleitung unterrichtsspezifisch in abwechslungsreichen Szenarien angewandt werden kann.
Auch hier ist es möglich, den Entwicklern und Entwicklerinnen des Lernangebotes Feedback und weitere Unterrichtsideen an HOOU@haw-hamburg.de zu liefern, um diese an dieser Stelle mit aufzulisten.
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Wettbewerb I
Es wird für eine Gruppe das gleiche gewürfelt, einzelne Teilnehmer erarbeiten mit KI-Chatbot jeweils eine Geschichte; Prompts und Geschichten vergleichen, welche Prompts führten zu ‚besseren‘ Ergebnissen, diskutieren wie unterschiedlich die Geschichten geworden sind und warum.
Wettbewerb II
Wer schreibt die bessere Geschichte? Schüler und Schülerinnen, die den Chatbot nutzen und mit ihm gemeinsam eine Story erarbeiten oder die Schüler:innen, welche sich ganz ohne Hilfe durch KI eine Geschichte ausdenken?
Auseinandersetzung mit Kunst
Zu Bildern, die z.B. im Kunstunterricht besprochen werden, können sich in Zusammenarbeit mit generativen Sprachtools Geschichten überlegt werden. Das fördert die tiefere Auseinandersetzung mit dem bearbeiteten Kunstwerk.
Theater und Film
Mit Hilfe generativer Sprach-KI können Theaterstücke oder auch ein Drehbuch und / oder Storyboard für ein Film inszeniert werden. Auch hier kann auf Thematiken zurückgegriffen werden, die aktuell z. B. im Sich- oder Geschichtsunterricht besprochen werden. Dies dient neben dem Erwerb neuer digitaler Skills der Vertiefung des behandelten Schulstoffes.
Podcast oder Hörspiel
Anstatt sich im Rahmen von Theater und Film mit einer Schulfach-Thematik auseinander zu setzen, kann auch das beliebte Format eines Podcasts oder eines Hörspiels gewählt werden. Hier sind einzelne Folgen oder auch eine ganze Reihe zu einem Thema denkbar.
Geschichte illustrieren
In einem nächsten Schritt kann mit Hilfe einer generativen Bilder-KI ein Comic oder eine Graphic Novel zu der entstandenen Geschichte erstellt werden.
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Zu Beginn einer Story muss noch nichts ausgereift sein. Lasse dich für das Finetuning deiner Geschichte von deinen eigenen Lieblingsgeschichten oder von folgenden Vorschlägen inspirieren. Du kannst dich aktiv für die einzelnen weiter unten vorgestellten Kategorien entscheiden, oder auch dem Zufall eine Chance geben. Storydices (Geschichtenwürfel) oder Storycards sind ebenso großartige Ideengeber, um deine Fantasie anzuregen.
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Ein Prompt für ChatGPT kann nicht unendlich lang sein. Genauso sind die einzelnen Antworten aktuell auf eine bestimmte Zeichenanzahl begrenzt. Das kann daran liegen, dass der Erinnerungszeitraum einer KI begrenzt ist. Das führt wiederum dazu, dass deine Geschichte nicht immer konsistent ist. Nach einer gewissen Zeichenanzahl würde deine Geschichte immer mehr an Sinn verlieren.
Janelle Shane; Künstliche Intelligenz – Wie sie funktioniert und wann sie scheitert; S.54; 2021; O’Reilley®Das ist einer der Gründe, warum du dir noch keinen kompletten Roman am Stück ausgeben lassen kannst. Es ist jedoch möglich, sich in kleinen Abschnitten an die Geschichte heranzuarbeiten. Chatti weiß anscheinend selbst nichts von dieser Begrenzung und bricht die Ausgabe oft nach einer bestimmten Zeichenanzahl ab. Bei unserem Bot endet die Ausgabe bei ca. 1500 Zeichen; dies oft abrupt mitten in einem Satz. Möchtest du dies verhindern, gebe in deinem Prompt eine Zeichenbegrenzung an:
- «Generiere maximal 1400 Zeichen.»
Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass der Bot sich an diese Anweisung hält 😉
Lasse ChatGPT die Geschichte konkreter gestalten:
- «Wie sind die Charaktere unserer Akteure?»
- «Lasse die Charaktere komplizierte Beziehungen zu ihren Eltern / Freund:innen / Kolleg:innen / zum Nachbarplaneten… haben.»
Geschichte Schritt für Schritt konkreter ausformulieren lassen:
- «Wie schaffen wir einen spannenden Einstieg in die Geschichte?»
- «Wie endet unsere Geschichte (dystopisch oder happy)?»
- «Endet die Geschichte oder bleibt sie offen?»
- «Schreibe die Geschichte im Stil von Thomas Mann / Kerstin Gier / Eminem…»
- «Wie könnte der Titel zur Geschichte lauten?»
- Einzelne Szenen genauer ausformulieren lassen, wörtliche Rede gestalten etc.
- Weitere einzelne Abschnitte ausformulieren lassen.
Der letzte Schliff
Bist du mit deinen einzelnen Abschnitten zufrieden, füge sie in einem Textverarbeitungsprogramm zu einem Gesamttext zusammen. Jetzt ist Zeit für Korrekturen hinsichtlich der Logik und z. B. für individuelle Formulierungen.
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Die Ideenfindung ist der erste Schritt für eine gute Geschichte. Folgende Anleitung bietet Inspiration hinsichtlich der Rahmenbedingungen für deine Story und zusätzliche Hilfsmittel für witzige Details und unerwartete Wendungen.
Mache dir zunächst grobe erste Gedanken zu deinem Handlungsraum. Nutze die dafür gerne die unten aufgeführten Hilfen. Welchem Genre wird deine Geschichte angehören, wer sind die Akteure, also die Hauptfiguren, und was wäre dir noch besonders wichtig?
Schreibe deine groben ersten Ideen auf verschiedene Zettel und lege sie weit vor dir auf dem Boden oder Tisch aus.-
Welches Genre bildet den Rahmen für deine Handlung?
Als Genre, also Themenbereich für deine Geschichte, könntest du z. B. Science-Fiction, Fantasy, einen gruseligen oder eher lustigen Krimi, eine romantische Liebesgeschichte, eine unterhaltsame und humorvolle Story oder auch etwas Dramatisches wählen.Wer erweckt deine Geschichte zum Leben?
Wer sind eigentlich die Akteure in deiner Idee? Möchtest du über das Abenteuer einer Heldin berichten, oder braucht es für den Plot einen Antihelden, welchem einfach nichts gelingt?
Warum nur eine einzelne Person? Auch eine Clique kann im Mittelpunkt stehen. Geht es bei dir vielleicht gar nicht um Personen, sondern um Tiere, die sich ähnlich wie Menschen in Abenteuer stürzen? Möchtest du eher über eine bestimmte Altersgruppe wie z. B. Jugendliche schreiben oder doch lieber über Figuren wie Drachen, Androiden und Co, die noch mehr Spielraum für deine Fantasie lassen?Wer wird mit Haut und Haaren in deine Geschichte abtauchen?
Sich ein paar Gedanken zu seiner Zielgruppe zu machen, ist beim Erstellen einer Story oft sehr hilfreich. Möchtest du eher Kinder ansprechen und auf ihre Erlebnisse in Kita, Schule und Familie eingehen? Möchtest du Jugendliche in ihrer Realität abholen? Ein älteres Publikum hat wiederum ganz andere Ansprüche an das Gelesene als Menschen im mittleren Alter.
Eine weitere Idee ist es auch, sich eine Geschichte für Sprachlernende auszudenken. Sorge für spannende Texte in Lehrbüchern! Davon braucht es viel viel mehr. Und historisch interessierte Lesende mögen vielleicht einmal ein geschichtliches Ereignis aus der Perspektive von Marie Curie höchstpersönlich erfahren…
Und natürlich darfst du all die gerade gemachten Vorschläge variieren, mischen und anpassen, ganz wie es dir gefällt. Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten und Ansätze eine Geschichte zu beginnen. Die Angst vor dem sogenannten weißen Blatt wird es so hoffentlich nicht mehr für dich geben. Das Schöne am Geschichten schreiben ist doch gerade, dass du vollkommen freie Hand hast. Diese Anleitung ist nur ein kleiner Leitfaden, aber du ganz allein entscheidest, wohin deine Reise geht. -
Würfeln
Für die ersten Entscheidungen findest du im Folgenden zu den drei Themenkomplexen Genre, Akteure und Zielgruppe je eine Liste. Entscheide nach dem Zufallsprinzip, indem du die Kategorien auswürfelst oder blind mit dem Finger darauf tippst. Du kannst auch ganz frei nach deinem Bauchgefühl entscheiden. Hast du andere Ideen, die dir noch viel besser gefallen? Nur zu, nutze diese!
Nicht nur allein kannst du dich mit einer Geschichte auseinandersetzten. Auch in kleinen Teams oder größeren Gruppen ist dies möglich. Zwei Varianten für Gruppenarbeiten sind mit der Würfelmethode denkbar. Entweder, jeder Schreibende würfelt sich seine eigene Kombination aus Genre, Akteuren und Zielgruppen zusammen. Oder, für die gesamte Gruppe wird die gleiche Kombination gewürfelt und am Ende verglichen, welche unterschiedlichen Verläufe die Geschichten genommen haben.edu sharing object
Wer auf spielerische Weise im analogen Raum auf Ideensuche geht, kann sich anstatt der obigen Auflistung, folgenden Würfel ausdrucken und zusammenkleben. Für unterschiedliche Klassenstufen stehen angepasste Varianten zum Download zur Verfügung.edu sharing object -
Storydices
Was ebenso hilft, die eigene Fantasie anzuregen, sind sogenannte Storydices (oder auch Storycubes). Das sind Würfel mit verschiedenen Bildern auf jeder Seite. Z. B. ein Tannenbaum, ein Auto, ein Eis, ein Burger oder ein Fahrrad. Wenn du solche Würfel nicht besitzt, kannst du dir mit der App «Story Dice – Storytelling» behelfen. Hier kannst du bis zu 10 digitale Würfel gleichzeitig ‹werfen› lassen.edu sharing object -
Storycards
Eine weitere Möglichkeit ist es, mit Storycards zu arbeiten. Lade dir dafür einfach die entsprechende Vorlage herunter, drucke und schneide die Karten aus. Lege sie falsch herum und überlasse dem Zufall, welche du ziehst. Nutze blindes Ziehen für spontane Ideen oder schaue dir die Bilder an und wähle aus, bei welchem Bild dir einfach sofort etwas einfällt. Ziehe eine oder auch mehrere Karten.Weitere Variante: Schneide die Storycards nicht aus, sondern lege die ausgedruckten Blätter auf den Boden und werfe z. B. mehrere kleine Steine. Die Bilder, auf denen die Steine liegen bleiben, werden als Input für deine Geschichte genommen.Die gewürfelten oder gezogenen Bilder können so immer wieder, oft ganz unerwarteten neuen Input geben. Ziehst du z. B. die Karte mit den Stecknadeln, könnte es in deiner Geschichte plötzlich viele kleine Pins regnen, oder jemand tritt in einen solchen oder eine Person wird ausverssehen in seiner Tasche von einer Stecknadel gepikst. Probiere es einfach aus und du wirst merken, wie genial diese kleinen Hilfsmittelchen sein können. -
Für die unterschiedlichen Klassenstufen
- Klasse 3 bis 4
- Klasse 5 bis 7
- Klasse 8 bis 9
- Klasse 10 und höher
existieren hier angepasste Vorlagen als Handout zum Ankreuzen.
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Die Storycards funktionieren genauso, wie Storycubes. Herunterladen, auf etwas dickerem Papier ausdrucken und an den Linien abschneiden. Schon kann es los gehen:
- Karten offen hinlegen und Schreiberlinge suchen sich eine aus, die gefällt, oder
- Karten verdeckt hinlegen und die Schreiberlinge ziehen 'blind'
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Für die unterschiedlichen Klassenstufen
- Klasse 3 bis 4
- Klasse 5 bis 7
- Klasse 8 bis 9
- Klasse 10 und höher
existieren hier angepasste Vorlagen für den Inspirationswürfel.
- Klasse 3 bis 4
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Weitere Ideen zur Themenfindung
Ist dir die Neuerfindung einer Story zu anstrengend? Dann versuche doch einmal eine bekannte Geschichte zu verfremden. Jeder von uns kennt Märchen, deshalb sind diese besonders gut für Verfremdungen und Umdichtungen geeignet. Sie können z. B. ganz leicht in die Gegenwart geholt werden: Dornröschen sticht sich jetzt nicht mehr an einer Spindel in den Finger, sondern lädt sich ein neues Spiel auf ihr Handy, welches leider sooooo furchtbar langweilig ist, dass sie einschläft. Ihr Vater findet sie, weiß nicht so recht was passiert ist, schnappt sich das Handy, das Spiel ist noch an und auch er schläft einfach ein…. Wie kann diese Geschichte weitergehen und vor allem: Wie wird sie enden? Hast du bereits selbst eine Idee? ansonsten befrage doch einmal ChatGPT dazu.
Hast du aktuell ein Thema, ein Lied oder ein Gedicht welches dich brennend interessiert? Was würde passieren, wenn du zwei vollkommen verschiedene Figuren aus Film oder Computerspiel zusammenführst? Trifft plötzlich z. B. Prinzessin Leia auf Phineas und Ferb?
Dein Leben als Inspirationsquelle
Möchtest du vielleicht dein eigenes Leben als Ausgangslage nehmen und nun weiterspinnen ganz nach der Art: Was wäre, wenn? Was würde passieren, wenn du plötzlich steinreich wärst? Oder dich entführen Außerirdische. Was nun? Du schreibst mit dieser Anleitung deine Erste Geschichte zusammen mit ChatGPT und plötzlich bist du ein berühmter Autor. Wie würde dein Leben nun aussehen? Auch das ist möglich. Mache dir hierzu Gedanken oder befrage Chatti nach zusätzlichen Inspirationen.
Weitere Überlegungen
In den weiteren Überlegungen kann es helfen an Geschichten zu denken, die du selbst gerne gelesen, gesehen oder gehört hast. Was hat dir bei diesen besonders gut gefallen? Die Charaktere oder dass du oft lachen musstest? Musstest du spannende Rätsel lösen oder hast du dich ein wenig gegruselt? Waren es kurze oder lange Geschichten oder gar eine ganze Buchreihe? Was ist dir noch aufgefallen, dass für dich persönlich besonders wichtig war?
Schreibe dies alles auf! Arbeite dafür gerne in einem Team oder für dich selbst. Auch hier bist du vollkommen frei in deinen Entscheidungen.
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Auch wenn du mit Hilfe einer KI eine Geschichte schreiben möchtest, gibt es gewisse Muster oder Regeln, was einer wirklich guten Geschichte nicht fehlen darf. Noch ist ChatGPT nicht in der Lage dies alles ganz ohne dich hinzubekommen. Also folgt nun ein kleiner Leitfaden, an welchem du dich zusammen mit Chatti entlang hangeln kannst um eine logisch aufgebaute und vor allem super spannende Geschichte zu kreieren.
In den folgenden Abschnitten zur Ideenfindung und dem weiteren Ausbau der Geschichte fließen Ideen aus dem Buch «Hörspiel und Podcast selber machen – für Dummies® junior» Marco Ponce Kärgel aus dem WILEY-VCH Verlag GmbH; S. 18 bis 35 mit ein.
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Aufbau einer Geschichte
Eine Geschichte besteht oft aus drei Phasen: Der Einführung, dem Hauptteil sowie dem Schluss. Ganz klassisch kann man hier auch von Akten (ähnlich wie bei jedem Theaterstück) reden.
▷ Einführung
Zunächst wird alles vorgestellt: Die Figuren, der Ort, die Zeit. In einer reinen Auflistung darf dies jedoch nicht münden. Der Leser muss hier schon in den Bann der Geschichte gezogen werden, z. B. durch ein vollkommen unvorhergesehenes Ereignis. «Karl, ein kleiner Morgenmuffel, besonders schlimm ist es mit seiner schlechten Laune montags, so wie heute, wartet vergebens auf seinen Schulbus. Dabei ist heute doch die wichtige Mathearbeit.»
Mit einem unvorhergesehenen Problem oder Ereignis, wie einem Unfall, einem großen Erbe oder einer Entführung durch Außerirdische… zu beginnen, kann einen spannenden Einstieg in die Geschichte geben. Lasse dir bei der Ausformulierung gerne von ChatGPT helfen.
▷ Hauptteil
Der Hauptteil bildet den Kern deiner Geschichte. Hier kommt alles hinein, was du dir für deine Ideensammlung überlegt hast. Es gilt ein besonderes Ereignis zu erleben, ein Abenteuer zu bestehen, eine Lage, die sich zuspitzt, Probleme, die zu lösen sind…
▷ Schlussteil
Zum Ende deiner Story wartet eine letzte große Herausforderung. Sie wird gelöst und ein kurzer Abspann deutet an, wie es nach dem bestandenen Abenteuer weitergeht. So klingt deine Geschichte aus. Haben deine Leser nach dieser Story etwas gelernt? Haben sie gelacht? Hat der Titel deiner Story das gehalten, was er versprochen hat?
Spannung
Spannungsmomente, eine kleine Aufzählung
▷ Besonders wichtig für eine Geschichte ist die Spannung. Spannung erzeugst du durch Probleme, die auf irgendeine Art und Weise gelöst werden müssen. Vielleicht hat dein Charakter verschlafen, oder fällt in eine matschige Pfütze. Fällt dir hier einfach nichts ein, frage doch gleich einmal ChatGPT dazu, würfle die Storydices oder ziehe eine Storycard.
▷ Unerwartete Situationen, die verhindern, dass die Geschichte zu geradlinig auf ihr Ende zusteuert, bereichern eine Erzählung ungemein. Auch Rück- und Ausblicke helfen dabei, für mehr Spannung zu sorgen. Ein linearer Verlauf kann schnell langweilig werden. Sorge für Abwechslung in deiner Erzählung.
▷ Viele Geschichten arbeiten mit einer Hauptfigur, welche oft eine Art Gegenspieler hat. Ganz klassisch funktionieren hier Bösewichte wie Diebe oder Betrüger:innen. Zudem tauchen in Geschichten Nebenfiguren auf. Manche davon nehmen wichtige Rollen für den Handlungsverlauf ein, andere agieren eher am Rande des Geschehens.
Schmücke deine Figuren, ihre Sprache sowie ihr Verhalten aus. Sind sie ruhig, frech, klug oder heute mal ganz übel gelaunt?
Ein stetiges Auf- und Ab
Wirklich gute Geschichten ähneln einer Berg- und Talfahrt. In den Bergen ist die Spannung besonders groß, wir fiebern und rätseln mit, bis es in den Tälern etwas ruhiger wird, ein Problem wurde gelöst, wir können etwas durchatmen. Doch plötzlich der nächste Berg, etwas vollkommen Unerwartetes passiert, neue Herausforderungen warten, die gemeistert werden wollen und noch schwieriger erscheinen als diejenigen zuvor.
Statt an Berge und Täler zu denken, könnt ihr euch auch eine ‚Spannungstreppe‘ vorstellen, auf der ihr immer höher und höher steigt. Für die verschiedenen Spannungs-Berge kannst du immer wieder ChatGPT befragen!
Szenen und Kapitel
Längere Geschichten sind oftmals in Kapitel unterteilt. Diese gliedern sich wiederum zumeist in einzelne Szenen. Auch du kannst deine Geschichte in solche Szenen und Kapitel einteilen. Eine Szene hat zumeist einen sinnvollen Anfang und ein sinnvolles Ende. In Filmen gibt es z. B. oft eine Außenaufnahme als Einstieg in eine neue Szene. Achte beim nächsten Fernsehabend einmal darauf.
Die Enden einer Szene oder eines Kapitels sind oft offen gestaltet, mit einem sogenannten Cliffhänger. Dieser soll Lust aufs Weiterlesen machen. Du kennst es. Du denkst dir: ‹dieses eine Kapitel noch, dann mache ich das Licht aus und lege mich zum Schlafen.› Das Ende des Kapitels ist oft jedoch so gestaltet, dass du einfach weiterlesen musst. Um die Spannung noch weiter zu steigern, folgt nun oft z. B. ein Einschub aus einer anderen Nebenhandlung, ein Rückblick oder Ähnliches.
Du kannst hier ebenso mit dem Treppenmodell arbeiten. Die Spannung wird immer weiter aufgebaut. An der spannendsten Stelle erfährt der Leser kurz eine Entspannung (z. B. der Rückblick), bis es weiter rauf geht mit der Tal- und Bergfahrt.
Dynamik in einer Szene sorgt für Abwechslung. Spannung und Entspannung wechseln sich hierfür immer wieder ab.
Erzähler oder nicht-Erzähler, das ist hier die Frage
Braucht deine Geschichte einen Erzähler? Oder kommt sie ohne aus? Entscheide, was dir besser gefällt.
Kontinuität
Achte auch auf die Kontinuität deiner Geschichte. D.h. dass Ereignisse nicht doppelt vorkommen oder gar fehlen. Zeitangaben spielen hierbei ebenso eine wichtige Rolle, um den Leser abzuholen. Wenn deine nächste Szene eine Woche später stattfindet, muss der Leser darüber informiert werden.
Genauso solltest du bei erdachten Geschichten darauf achten, dass du mit den Namen nicht durcheinanderkommst, und Tante Emma eben immer Tante Emma heißt. Auch die Perspektiven der einzelnen Charaktere sind nicht zu unterschätzen. Kann der Bäcker Rolf überhaupt wissen, dass seine Nachbarin im Urlaub ist und es deshalb merkwürdig ist, dass bei ihr der Fernseher super laut plärrt?
Ein Leser weiß zunächst nicht viel über deine Geschichte. Hole ihn immer gut ab. Beschreibe Stimmungen, Orte und die Zeit. Lasse dies z. B. durch ChatGPT ausformulieren. Die Stimmung einer Person lässt sich gut durch ein inneres Selbstgespräch darstellen («Mir ist richtig mulmig vor der nächsten Mathe-Klausur») oder durch Beschreibungen der Handlung dieser Person. Ist sie zurückhaltend oder draufgängerisch, traurig oder verhält sie sich überschwänglich? Aber auch andere Rollen deiner Geschichte können eine Person und ihre Stimmung beschreiben («Na du siehst heute ja nicht gerade ausgeschlafen aus!»).
Wie wäre es mit dem Bericht einer Nachrichtensprecherin im Radio oder Fernsehen, oder mit der Erklärung eines Influencers in seiner Instagram- und TikTok-Story? Diese Personen können berichten, was gerade passiert ist und Angaben zur Zeit und dem Ort machen («Es ist gerade mal 8 Uhr montags, nichts ahnend kam ich an der Schule an und was musste ich da entdecken?»). Genauso kann in deiner Geschichte von einer Protagonistin ein Brief oder ein Artikel aus einer Zeitschrift vorgelesen werden.
Wiederhole öfters wichtige Informationen im Geschichtenverlauf. Nicht alles bleibt dem Leser bei längeren Erzählungen bis zum Ende im Gedächtnis.
Mit KI Geschichte schreiben – Dialoge
Dialoge, also Gespräche zwischen zwei oder mehreren Personen machen deine Erzählung lebendig und spannend! Über diese direkten Unterhaltungen kann sich der Lesende deiner Geschichte in die Figuren hineinversetzten und sich mit ihnen identifizieren, der Lesende fiebert förmlich mit ihnen mit, empfindet ihre Trauer oder ihre Freude.
Und auch die Bösewichte / Gegenspieler werden so fieser und blöder. Sie erscheinen so viel echter. ChatGPT wird dir dabei helfen, dass die Dialoge echt und glaubwürdig klingen. Wenn du der Meinung bist, so redet doch keiner, dann gib Chatti Hinweise auf die Sprache und / oder den Ton, den der jeweilige Charakter verwendet. Sorge für Dialoge, die so natürlich wie möglich klingen. Ließ dir die durch dich und ChatGPT entstandenen Dialoge laut vor! Dann erkennst du, ob sie glaubwürdig und echt klingen.
Gesichtsausdrücke, Körpersprache und / oder Handlungen ergänzen das Ganze zusätzlich. Damit deine Figuren so richtig lebendig werden brauchst du eine ganz genaue Vorstellung von ihnen. Wie sehen sie aus, wie bewegen sie sich, was haben sie bereits alles erlebt? Du kannst dafür bestimmte Personen aus deinem Umfeld einmal genau beobachten: Wie reden sie? Reden sie viel oder wenig, benutzen diese Personen eher lange oder kurze Sätze, komplizierte oder einfache Wörter?
Titel
Überlege dir nun noch zusammen mit ChatGPT einen Titel für deine Story. Er sollte neugierig machen, aber z. B. nicht das Ende der Geschichte verraten.
Feedback
Bist du zufrieden mit deiner Geschichte? Zeige sie der Familie oder Freunden, erkenne so Schwachstellen oder hole dir neuen Input, um das Erzählte noch runder zu bekommen. Für diese Überarbeitung setzte dich wieder mit ChatGPT auseinander.
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Der Datenschutz der einzelnen Plattformen und Anbieter muss vor allem im schulischen Kontext beachtet werden. Mit einem selbstgehosteten KI-Sprachmodell und per API (Schnittstelle) kann die Funktionalität zumindest DSGVO-konform abgebildet werden.
Auch braucht es im Schulkontext die Einverständniserklärung der Eltern, wenn die Lernenden unter 13 Jahre alt sind, und Sprachmodelle, die auf ChatGPT beruhen, nutzen wollen. Ein Blick in die jeweils aktuellen allgemeinen Geschäftsbedingungen ist zu empfehlen.
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Mit KI-Tools eine Geschichte zu schreiben heißt leider auch, dass du dir Gedanken um deine Daten und deren Sicherheit machen solltest. Möglichst datensparsam, d.h. du übermittelst möglichst wenig Daten an die Hersteller von KI-Tools wie ChatGPT, kannst du an deiner Geschichte arbeiten, indem du sogenannte Schnittstellen-Lösungen nutzt. Das können solche sein, die auf Seiten wie SchulKI und fobizz DSGVO-konform angeboten werden, oder auch unser kleiner Bot.
DSGVO steht für das sperrige Wort Datenschutz-Grundverordnung. Diese Verordnung enthält Bestimmungen zum Umgang mit personenbezogenen Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen.
Wenn es die Einstellungen des eingesetzten Tools zulassen setzte diese so, dass deine Promts nicht als Trainingsdaten für die jeweilige KI genutzt werden können.
Verhindere auf jeden Fall, dass du echte Namen, Adressen, Geburtsdaten sowie weitere sensible Angaben in deine Eingaben tippst. Anonymisiere diese so weit wie möglich. Bei einer ausgedachten Geschichte sollte dies kein Problem sein. Benutzt du ChatGPT jedoch, um andere Schriftstücke zu formulieren, behalte diesen Punkt im Hinterkopf.
Es gibt mittlerweile Angebote u.a. von:
um im Schulkontext generative KI-Tools DSGVO-konform zu nutzen und sich über das Thema weiter zu informieren.
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Hier existiert ein kleines Experimentier-Labor. Mit Hilfe der Chat-Funktion kannst du gute und schlechte Prompts mit anderen Kursteilnehmern teilen, so dass alle gegenseitig voneinander lernen können.
Schnappe dir einen guten Prompt und setzte ihn mit Copy / Paste in den Chat. Gleich zu Beginn des Textes markierst du einen z. B. sehr guten Prompt mit (1), einen super schlechten mit (6).
Beispiel:
- (6) Schreibe eine Geschichte zu meinem Lieblingsthema.
- (1) Schreibe eine Geschichte, die in der fernen Zukunft spielt. Die Hauptakteure sind Jugendliche, die auf gefährlicher Weltraummission die Welt retten müssen.
Natürlich sind all diese Bewertungen rein subjektiv. Aber vielleicht kann mit dieser Sammlung eine Art Kollektivwissen rund um die Gestaltung von kreativen Prompts führen.
- (6) Schreibe eine Geschichte zu meinem Lieblingsthema.
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Bei allem Überschwang für diese potenziell arbeitserleichternde Technologie, muss sich zugleich auch kritisch mit ihr auseinandergesetzt werden. Diese Auseinandersetzung kann die unterschiedlichsten Bereiche ihrer Anwendung betreffen.
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Erleichterung
Auf der einen Seite erleichtern Systeme wie ChatGPT den Arbeitsalltag, z. B. durch die schnelle Erstellung von Zusammenfassungen, Inhaltsangaben oder gut gegenderten Texten. Auf der anderen Seite begünstigen sie die Verschleierung von Plagiaten. Manche Textausgaben sind zudem (noch) sehr redundant.
Manch eine:r befürchtet, dass das Schreiben als kreativer und kognitiv wichtiger Prozess durch generative Sprach-KIs verkümmert. Doch von allein erstellt sich ein Text heutzutage noch nicht. Large-Language-Modelle wie ChatGPT regen u. a. zur kreativen Prompt-Erstellung an und fordern die Entwicklung neuer Lernformate heraus.
Kompetenzen
Da generative Sprach-KIs teils erfundene Quellen liefern, teilweise ‚halluzinieren‘* und in vielen Fällen nicht klar ist, auf welchen Datensätzen ihre Ausgaben beruhen, sollten zukünftig erforderliche Kompetenzen für den Umgang mit generativer KI gefördert werden. Kritisches Denken und das Hinterfragen von Sachverhalten werden nicht zuletzt aufgrund von Systemschwächen oder aber ihrer zukünftig unüberschaubaren Vielfalt und Intransparenz wichtiger denn je.
*) Eine Halluzination bezeichnet eigentlich eine Wahrnehmung, für die kein entsprechender Außenreiz zugrunde liegt. Diese Definition bezieht sich auf die menschliche Wahrnehmung und setzt ein Bewusstsein voraus. Da generative Sprachmodelle Sprache über Wahrscheinlichkeiten erzeugen und nicht über ein aktives Nachdenken, ist der Begriff der ‚Halluzination‘ missverständlich. Er hat sich jedoch im Jahr 2023 für die plausibel klingende Ausgabe von falschen Fakten im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert.Das Lehren von strukturellem Arbeiten und die Vermittlung von Kompetenzen tritt durch solche Technologien zukünftig mehr und mehr in den Vordergrund. Es bietet Inspiration und kann für die Ideen-Entwicklungen als Sparring-Partner oder Co-Pilot dienen. Bisher sind generative Sprach-KI-Tools nicht in der Lage eigene Verknüpfungen herzustellen. Auch mathematisch ist das Sprachmodell ChatGPT (noch) keine Leuchte.
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ChatGPT ist auch nach mehreren Monaten seit seiner Einführung immer noch eines der Themen in unserer Gesellschaft. Hier herrschen oft sehr unterschiedliche Meinungen dazu. Folgendes fiktives Streitgespräch reflektiert die verschiedenen Seiten, die Dafür- und Dagegen-Argumente. Das Streitgespräch bietet zudem einen spannenden Einstieg in das Thema. Nutze es, um dich zu informieren. Oder spiele es mit jemandem nach, während ein Publikum zuhört, um anschließend über ChatGPT und ähnliche Sprachmodelle zu diskutieren.
Das Streitgespräch ist sehr ausführlich. Wenn du es kürzen möchtest, suche dir einfach die Themenabschnitte aus, die für dich am wichtigsten erscheinen.
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Streitgespräch zu ChatGPT
P übernimmt die Pro-Seite, C die Contra-Argumente.
P: Ich frage mich wie ChatGPT unser Leben zukünftig verändern wird; welche Chancen und welche Herausforderungen uns dadurch erwarten. Das ist gerade alles sehr aufregend.
C: Hmmm, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto nerviger finde ich es.
Streitgespräch zu ChatGPT – Der Schreibstil
P: Wieso? ChatGPT ist eine Technologie, die vieles verbessern kann. Der Bot ist hilfreich und liefert interessante Informationen mit einem guten Schreibstil.
C: Guter Schreibstil? ChatGPT ist eine digitale Labertasche! Manches Mal wohl sehr überzeugend, oft aber auch nicht. Es schwafelt viel und erfindet voller Inbrunst Quellen und Zitate. In geschätzt 70 % der Fälle sind das Quellen, die es einfach nicht gibt! Der Schreibstil ist zudem sehr redundant.
C: Ich traue diesem Ding nicht mehr, weil es einfach viel Unfug erzählt und Dinge frei erfindet.
P: Schon klar, aber wie sonst auch, müssen die Informationen auf Richtigkeit, Genauigkeit usw. überprüft werden. Ebenso müssen die angegebenen Quellen überprüft werden, die wirklich oft nicht stimmen.
C: Also nach meiner bisherigen Erfahrung mit diesem Chatbot kann ich dann auch gleich eine richtige Recherche machen und muss nicht mühsam eruieren, was nun stimmt oder was falsch an dem ist, was ChatGPT behauptet.
C: Ich habe gerade mehrere ‚Unterhaltungen‘ mit Chatti am Laufen und in wirklich jeder, bei der es um tiefergehendes Wissen geht, erzählt das Ding einfach viel Quatsch.
Roter Teppich für Fake News
C: Wenn jetzt viele wirklich davon ausgehen, dass das, was ChatGPT da verzapft wahr ist, dann wird für Fake-News der rote Teppich ausgerollt.
P: Dies ist für mich leider kein Alleinstellungsmerkmal von ChatGPT. Andere Plattformen verbreiten doch auch falsche Informationen.
C: Aber nur weil andere auch Falschinformationen verbreiten, heißt das doch nicht, dass dies jetzt für Chat-Bots legitim sein sollte. Diese Bots, und auch kommende Folgende, werden es für viele Personen immer schwieriger machen echte Fakten von gefälschten unterscheiden zu können.
C: Ich habe gehört, das heutzutage bereits 50 % des Contents im WWW auf Bots zurückzuführen ist. Wenn die Sprache dieser nun immer besser wird - und davon können wir uns bei ChatGPT ja gerade alle selbst überzeugen - werden solche generierten Aussagen immer glaubwürdiger und man fängt an, sie nachzuquasseln.
P: Aber wir können doch die Technologie nicht dafür verantwortlich machen, was die Menschen damit anrichten!
C: Die Technologie ist nun aber da, jetzt und hier. Und der Großteil von uns hat nicht die nötigen Kompetenzen, um damit auch richtig umzugehen. Nur weil etwas eloquent geschrieben ist und angebliche Quellen zitiert, ist es ja nicht gleich richtig. Wir hatten vorher schon ein massives Problem mit Fake-News und auch hier sind die wenigsten auf Recherche und Fehlersuche gegangen. Wenn es plausibel klingt, muss es auch plausibel sein. Dieses Problem wird durch ChatGPT absolut verschärft werden.
Zu hohe Erwartungen an das Sprachmodell?
C: ChatGPT ist zudem nicht in der Lage Wissen zu übertragen. Es kann keine neuen Verknüpfungen herstellen oder Zusammenhänge erkennen. Mathematisch ist er auch nicht gerade der Hellste. ChatGPT ist ein auf Sprache basiertes Modell. Ich habe das Gefühl, dass es genau das ist - die Interaktion über die Sprache - die ChatGPT momentan für viele auf den ersten Blick so faszinierend wirken lässt, was den Reiz an dieser Technologie ausmacht.
P: Ja, aber das bedeutet doch, dass die vermuteten Gefahren nichts mehr als absurde Spekulationen sind, z.B. dass nun alle ihre Schulaufgaben mit ChatGPT schreiben und Lehrer:innen dieses nicht merken würden! Das ChatGPT auf wahre Fakten zurückgreift war wohl nie der Anspruch, habe ich gehört.
C: Okay, das ist mir neu. Es wurde anfangs behauptet ChatGPT würde das neue Google werden. Für manche Bereiche soll das Laberrababer von ChatGPT heute schon ganz gut funktionieren, das kann ich aber schlecht beurteilen.
P: Also laut Doris Wessels ist ChatGPT eben keine Suchmaschine, sondern eine „Inspirations-Maschine“. Zumindest aktuell. Und wir wissen ja auch noch gar nicht, was der Sprach-Bot zukünftig alles kann. Noch befindet er sich in Kinderschuhen und trainiert fleißig laufen. Im Bereich KI ist aktuell von einem exponentiellen Wachstum auszugehen. Und all deine Befürchtungen um falsche Fakten könnten sich bereits bald in Luft auflösen.
Streitgespräch zu ChatGPT – Ökologischer Aspekt
C: Na ich glaube schon, dass Fake News zu unserem Alltag gehören und auch weiterhin gehören werden. Meinst du es macht sich jemand Gedanken darüber, dass für Programme wie ChatGPT unheimlich viel Rechenleistung gebraucht wird?
P: Ja, bestimmt. Nur leider scheinen mir solche Überlegungen gesamtgesellschaftlich keine hohe Priorität zu haben!
C: Das sollten sie aber. Das sollte bei allem was ‚neu auf den Markt‘ kommt mitbedacht werden.
Streitgespräch zu ChatGPT – Datenschutz
C: Und was ist mit dem Datenschutz? Ich meine, ich muss da meine Mail-Adresse und meine Handynummer hinterlegen. Und die Gespräche werden gespeichert, damit die KI verbessert werden kann.
P: Jemand, der hier seine Daten nicht hinterlegen möchte kann sich doch bestimmt extra dafür Dummys anlegen. Und wegen missbräuchlichem Datenklau, müssen Regulierungen eingeführt werden. Ist doch klar.
C: Für die dann wieder Gesetzeslücken und Co. gefunden werden. Und außerdem: Seit wann halten sich Kriminelle an Gesetze? Und je mehr hier reguliert wird, desto mehr wird sich die KI-Forschung und -Entwicklung in andere Länder verschieben. Eine Lösung wäre, solche Tools hier vor Ort mit unseren Datenschutz-Richtlinien zu entwickeln.
P: Die Idee ist gut. Das sollte finanziell gefördert werden. Und aktuell musst du halt genau abwägen, wofür du es benutzen möchtest. Welche Fragen du in die Unweiten dieses Systems schickst und welche eben nicht.
Streitgespräch zu ChatGPT – Nochmal zu den Fakten
C: Dennoch, sobald es um die Erzeugung von Fakten in einem Text geht, ist ChatGPT – zumindest heute – noch absolut unbrauchbar.
P: Wir haben ja schon festgestellt, dass durch ChatGPT erstellte Texte überprüft und überarbeitet werden müssen. Auch die Rolle der Lehrenden wird sich zukünftig stark ändern. Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT werden uns die Arbeit nicht abnehmen, sie können uns jedoch dabei unterstützen uns unsere Arbeit zu erleichtern.
P: Ich kann mir z.B. vorstellen, dass ChatGPT Texte korrigieren und auf Gender-Neutralität überprüfen kann. Mit einem normalen Text-Programm würde dies (heute noch) nicht klappen.
P: Oder für Menschen, die nicht gut schreiben können, die keinen Anfang finden, denen das wirklich schwer fällt, für die kann ChatGPT doch eine Option sein, oder?
C: Wahrscheinich. Ja. Aber ist das für die Schule relevant?
Streitgespräch zu ChatGPT – Aufgabe von Hochschulen
P: Die Hauptaufgabe von Schulen ist es zumindest nicht, den Schülerinnen und Schülern ausschließlich so etwas wie eine Schreibkompetenz beizubringen. Es geht darum, dass man lernt Dinge zu hinterfragen. Da scheint mir – nach deiner Schilderung – ChatGPT ja recht gut für geeignet zu sein: Lernen, zu hinterfragen und Aussagen immer auch mit einer gewissen Skepsis zu betrachten und diese eben nicht gleich hinzunehmen. Ich glaube schon, dass ChatGPT aktuell super nutzbar ist, um zu lernen wie man Dinge ergründet und Fakten checkt. Das sollte bereits in den Schulen gelehrt werden. Meines Erachtens sind diese kognitiven Prozesse immer noch Teil des Lernens – auch mit dem Einsatz von ChatGPT.
C: Ja, so rum gesehen schon. Das wäre auf jeden Fall mal eine gute Herangehensweise an Aufgaben mit Hilfe von ChatGPT.
Streitgespräch zu ChatGPT – Schreibkompetenz
C: Aber nochmal zur Schreibkompetenz: Ich persönlich finde es schon wichtig, dass ein Lernender oder eine Lernende in der Lage sein sollte Texte eigenständig zu verfassen. Selbst geschriebene Texte sind (aktuell noch) besser als die Ausgaben von ChatGPT. Sie sind abwechslungsreicher, mit Überraschungsmomenten.
C: Mal ganz unabhängig davon: Schreiben ist ein kreativer Prozess, der einen auf Gedanken kommen lässt, die eine KI definitiv nicht haben wird. Und auch die nächsten Jahrzehnte noch nicht haben wird. Auch wenn es jemandem schwer fällt Texte zu verfassen, passiert beim aktiven Schreiben etwas im Gehirn. Verbindungen verknüpfen sich und Informationen bleiben hängen. Ob der Text nun gut formuliert und vollkommen fehlerfrei ist oder nicht.
C: Oder zum viel besprochenen Beispiel Zusammenfassungen schreiben: Die Absicht hinter einer Zusammenfassung ist es ja nicht, aus einem langen Text einen kurzen zu machen. Es geht darum, dass sich Schüler:innen mit einem Text beschäftigen, ihn lesen und ihn verkürzt in eigenen Worten wiedergeben sollen. Wenn ChatGPT nun diese Aufgabe übernimmt, ist doch in der Lehre rein gar nichts damit gewonnen.
P: Ja, in diesem Bereich muss sich zukünftig definitiv etwas ändern. Aber es ist ja auch nicht so, dass wir Schüler:innen nichts lernen wollen. Ich glaube nicht, dass Arbeiten wie Recherche und sich Notizen machen durch KIs wie ChatGPT abhandenkommen werden. Wir Schüler und Schülerinnen müssten zukünftig anders motiviert werden zu schreiben. Darüber sollte nachgedacht werden!
Streitgespräch zu ChatGPT – Anwendungen im anderen Kontext
P: Aber gehen wir mal ein wenig weg vom Schulkontext: Da ChatGPT ein sprachbasiertes System ist, könnte ich es mir super als Sprech-Kumpane für Kinder oder auch Erwachsene vorstellen, die nicht gerne reden, die vielleicht sehr introvertiert sind oder gar eine Sozialphobie haben.
C: Das ist schade, dass hier dann ein Chat-Bot unterstützten muss, und unsere Gesellschaft sowie unser Gesundheitssystem dafür aktuell keine andere Lösung haben. Aber ja, vom Prinzip könnte ich mir das vorstellen. Allerdings nicht, wenn die Kinder nach Handlungsanweisungen fragen, oder Dinge wissen wollen. Das wird doch zwangsläufig passieren. Und mit einem halluzinierenden Chat-Bot, kann solch eine falsche soziale Beziehung gefährlich werden.
P: Okay, dann lassen wir davon lieber erst einmal noch etwas Abstand.
Streitgespräch zu ChatGPT – Fehlerbehebung & Bias
C: Ein Problem bei ChatGPT, wie auch bei anderen KIs ist, dass diese Systeme trainiert und nicht konstruiert werden. Daraus ergibt sich, dass man sie bei Fehlern nicht einfach ‚debuggen‘ kann. Fehler lassen sich nicht fixen, wie es bei regulärem Code der Fall wäre, da die Daten aus einem neuronalen Netz kommen und eben nicht aus Code.
P: Dann muss das System eben mit neuen Daten nachtrainiert werden, oder so etwas wie ein Filter eingebaut werden, der diese Fehler erkennt und ausmerzt.
C: Nachtrainieren wird eine Lawine aus anderen Änderungen bewirken, und keiner weiß, wohin das führt. Vielleicht wird es dadurch sogar noch schlimmer.
C: Filtern wird aktuell bei Facebook, Twitter und Co auch eher halbherzig umgesetzt. Ein wirklich effektiver Filter müsste selbst wieder auf KI basieren, was das ganze System sich im Kreis drehen ließe.
C: Zudem scheint durch die Trainingsdaten ein extremer Amerika-Bias zu existieren. So kommt es dass das Sprachmodell Sex schlimmer als Gewalt interpretiert.
P: Die aktuellen Bias-Diskussionen helfen doch genau dabei die Ergebnisse zu hinterfragen und in die mit ChatGPT ausgearbeiteten Texte zusätzlich seine eigenen Gedanken einfließen zu lassen. Es bleibt also wichtig, Raum für eigene Ideen zu lassen.
C: Also ich bleibe in diesem Punkt extrem skeptisch.
ChatGPT – ein Tool unter vielen
P: Ich könnte mir aber gut vorstellen, das ChatGPT im Zusammenhang mit einer Reader-Funktion ein gutes Tool für mehr Barrierefreiheit sein kann.
C: Ja richtig, aber nur, wenn es für jeden frei zugänglich ist und das unter adäquaten Bedingungen des Datenschutzes. Das gilt natürlich genauso für die Benutzung in Schulen.
C: Können wir uns darauf einigen, dass Chatti lediglich ein kleines Werkzeug unter vielen aktuellen KI-Anwendungen ist, welches in einigen Fällen nützlich sein kann? Z.B. bei der Erarbeitung einer frei erfundenen Geschichte zusammen mit ChatGPT.
P: Ja, das auf jeden Fall!
P: Ich denke, da die Arbeit von uns allen in Zukunft immer mehr auf der aktiven Interaktion mit KIs beruhen wird, ist ChatGPT ein guter Anfang, um zu lernen, was Prompts sind und wie diese gestaltet werden können. In den nächsten Jahren wird sich auf diesem Gebiet massiv was ändern, und viele von uns werden KIs benutzen, um Workflows effizienter zu machen oder zu erleichtern. Es wird sich in Zukunft ja nicht alles nur um ChatGPT drehen. Es wird zu einer multi-modalen Nutzung diverser KI-Tools kommen, die wir quer miteinander kombinieren. Sei es zur Sprachein- oder -ausgabe, zur Anfertigung von Übersetzungen oder zur Erstellung von Videos und Bildern.
P: Es ist gut, wenn wir uns jetzt alle intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, damit nachvollziehbare Regulierungen aufgesetzt und sich Gedanken über Urheberrechte, vor allem bei den letzten zwei Beispielen, gemacht werden.
C: Danke dir für dieses schöne Schlusswort.
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Hast du Ideen für ein fluffiges Streitgespräch, sind dir weitere Argumente wichtig oder findest du, die Diskussion über ChatGPT und Co. müsste ganz anders ablaufen? Dann her mit deinen Ideen. Paste sie in den Chat, damit wir alle etwas von deinen Gedanken und Ideen haben!
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Du bist am Ende dieses Lernangebots angekommen. Dies ist jedoch kein richtiges Ende. Lernen ist ein lebenslanger Prozess und wenn du magst, kannst du dich im Anschluss an die Auseinandersetzung mit generativer KI mit weiteren Lernangeboten aus dem Hause der Hamburg Open Online University beschäftigen.
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