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Palliativdienst im KrankenhausUm die bestmögliche Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen auch außerhalb von Palliativstationen zu verbessern, verfügen immer mehr Krankenhäuser über sogenannte palliativmedizinische Konsiliardienste. Auf Anforderung des/der zuständigen Arztes/Ärztin unterstützen Palliativdienste das Behandlungsteam. Hierdurch soll sowohl eine Verbesserung der Betreuung von Palliativpatient*innen erreicht als auch Akutstationen entlastet werden. Wichtig ist dabei, dass die Verantwortung zur Umsetzung von Empfehlungen des Palliativdienstes weiterhin beim zuständigen Behandlungsteam liegt. [1] Grundsätzlich sollen Palliativdienste dazu beitragen, dass dem Sterbe- und Abschiedsprozess auch in Krankenhäusern mehr Raum zugestanden wird.[2] Die Finanzierung erfolgt über die Codierung des zeitlichen Gesamtaufwands, den Mitarbeiter*innen des Palliativdienstes pro Fall für die Betreuung und Behandlung benötigt haben. [3] ______________________________ | |
Palliative CarePalliative Care ist ein international anerkanntes Konzept zur Betreuung und Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. In Deutschland wird in diesem Zusammenhang zumeist der Begriff der Palliativversorgung verwendet. Dabei beschreiben beide Begriffe exakt dasselbe. Die sprachliche Unterscheidung und Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. ist dabei grundsätzlich auf seit vielen Jahren bestehenden Missverständnissen in der Interpretation zurückzuführen. [1] Die Weltgesundheitsorganisation definiert Palliative Care als einen Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten (Erwachsene und Kinder) und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen sowie anderer belastender Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art. [2] ______________________________ | |
Palliative TherapienAlle medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien,
die eine Verlängerung der Lebenszeit und/oder Symptomkontrolle zum Ziel haben.
Denn entgegen der häufigen Auffassung ist Palliativversorgung nicht durch die
Abwesenheit von Diagnostik und Therapie gekennzeichnet. Auch hier werden
Interventionen wie Chemo- und/oder Strahlentherapie sowie Operationen
durchgeführt. ______________________________ | |
PalliativmedizinPalliativmedizin bietet durch klinische Behandlung, Versorgung und Unterstützung eine Vorbeugung und Linderung von Leiden für Menschen mit einer lebenslimitierenden oder lebensbedrohenden Erkrankung. Die diagnostischen und therapeutischen Schwerpunkte in der Palliativmedizin konzentrieren sich auf die individuellen Ziele der Patientinnen und Patienten in einer gemeinsamen Entscheidungsfindung (Shared decision-making) mit den Patientinnen und Patienten und seinen Nahestehenden. Palliativmedizin wird als Teil von multiprofessionellen Teams und in Kooperation mit anderen Fachgebieten ausgeführt, im Sinne einer individuellen und ganzheitlichen Versorgung. Palliativmedizin ist als ein medizinisches Fachgebiet anerkannt. Besonders ausgeprägte Kompetenzen der Palliativmedizin liegen
______________________________ Vgl. Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (2016b), S. 3. | |
Palliativmedizinische TagesklinikEine palliativmedizinische Tagesklinik ist eine Versorgungsstruktur, die in der Regel an eine bestehende Einrichtung, beispielsweise ein Krankenhaus oder ein stationäres Hospiz, angeschlossen ist und durch eine Palliativambulanz ergänzt wird. [1] Der wesentliche Unterschied zu anderen ambulanten palliativen Versorgungsstrukturen besteht jedoch darin, dass neben dem Symptom- und Medikamentenmanagement auch Interventionen in Form von Punktionen oder Infusionen möglich sind. [2] Aus diesem Grund richtet sich dieses Angebot vor allem an Patient*innen, die „[…] die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten eines Krankenhauses mit einem multiprofessionellen Behandlungsteam […]“ [1] brauchen, aber gleichzeitig nicht im Rahmen einer vollstationären Krankenhausversorgung betreut werden müssen. [1] Insgesamt sind derartige Versorgungsangebote in Deutschland nur sehr vereinzelt vorhanden. ______________________________ | |
PalliativstationPalliativstationen sind separate, eigenständige und auf die Versorgung von Palliativpatient*innen spezialisierte Stationen in Krankenhäusern. Innerhalb der Betreuung liegt der Fokus auf Personen, die aufgrund von ausgeprägten Symptomen und Problemen eine intensive pflegerische, medizinische, psychosoziale oder spirituelle Unterstützung benötigen. [1] Während in vielen Ländern Palliativstationen und Hospize ähnliche Aufgaben wahrnehmen, sind Palliativstationen in Deutschland vor allem im Rahmen der Krisenintervention tätig. [2] Das Ziel besteht in einer Verbesserung und Stabilisierung des Gesamtzustandes des Patienten und seiner/ihrer Zugehörigen, damit eine Entlassung nach Hause oder die Verlegung in eine Einrichtung der stationären Versorgung möglich wird. [1] Die Finanzierung erfolgt entweder auf Basis der regulären Vergütung über das DRG-System oder durch individuelle Pflegesätze. Voraussetzung hierfür ist die Anerkennung als besondere Einrichtung. Allgemeingültige und nachprüfbare Qualitätskriterien sind derzeit nicht existent. [3] ______________________________ | |
PalliativversorgungOberbegriff für alle Aktivitäten in der Begleitung und Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden. [1] Umfasst auch alle Aktivitäten der Hospizbewegung. [2] ___________________________________________ [1] Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldine/ Union der Deutschen Akademie der Wissenschaften (2015), S.11. | |
Palliativversorgung, AllgemeineAllgemeine Palliativversorgung wird durch diejenigen Grundversorger und
Spezialisten erbracht, die Patient*innen mit lebensbedrohlichen Krankheiten betreuen und
über ein fundiertes Grundwissen und entsprechende Basisfertigkeiten in palliativen
Behandlungskonzepten verfügen. Im Rahmen der allgemeinen Palliativversorgung
werden Patient*innen mit einzelnen Symptomen und wenig komplexen Problemen
versorgt. Die allgemeine Palliativversorgung ist nicht an spezifische strukturelle
Voraussetzungen gebunden. Zu
der allgemeinen Palliativversorgung gehört in erster Linie die
kontinuierliche Versorgung
durch Haus- und Fachärzte und Pflegedienste in Zusammenarbeit mit
weiteren Berufsgruppen (z. B. Seelsorger*innen, Sozialarbeiter*innen,
Psycholog*innen, Therapeut*innen) und ambulanten Hospizdiensten. Aber
auch stationäre Pflegeeinrichtungen und
allgemeine Krankenhäuser gehören dazu. ______________________________ | |
PatientenverfügungDie Patientenverfügung ist eine von vier Möglichkeiten, die es Patient*innen erlauben, ihrer Autonomie auch dann noch Geltung zu verschaffen, wenn die physischen Möglichkeiten dazu eingeschränkt sind. Die Patientenverfügung legt Entscheidungen fest, die dann greifen, wenn zum einen die Situation in der beschriebenen Art und Weise eingetreten ist und zum anderen eine Entscheidung des Betroffenen selbst über das weitere Vorgehen mangels Einwilligungsfähigkeit nicht eingeholt werden kann. Die Patientenverfügung muss schriftlich verfasst sein. Weitere Möglichkeiten sind:
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