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Was kann die Stadt tun?!

Abschlussbedingungen

Du fragst dich nun sicher, wie diese Ziele umgesetzt werden können. Wir schauen uns genauer an, welche Strategien und Instrumente die Städte nutzen können, um die Mobilitätswende voranzubringen.

3. Verkehrsversuche/Verkehrsexperimente

Die Mobilitätswende erfordert einen grundlegenden Wandel der Herangehensweise der Mobilitätsplanung. Ein Instrument, das Städten und Kommunen dabei helfen kann, neue Lösungen in der Realität zu erproben, ist ein Verkehrsexperiment oder Verkehrsversuch. Verkehrsexperimente schaffen in der Stadt einen temporären Testraum für die Mobilitätswende, um neue Lösungsansätze auszuprobieren, sie anzupassen und Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Ein Verkehrsversuch entsteht durch die Kooperation von unterschiedlichen städtischen Akteur:innen aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. So wird der öffentliche Diskurs darüber angeregt, wie die Stadt und ihre Raumverteilung zukünftig aussehen soll.

Grob lassen sich die Verkehrsexperimente je nach Durchführungszeit in zwei Kategorien unterteilen:

  1. Temporäre Aktionen, wie der „Parking Day“, autofreie Tage auf bestimmten Straßen oder „Spielstraßen auf Zeit“. Sie dauern in der Regel einige Stunden bis maximal wenige Tage und werden von NGOs, Bürger:innen, Vereinen und Initiativen organisiert.

  2. Langfristige/permanente Aktionen, mit denen die Auswirkungen, der Nutzen sowie die Folgen der verkehrsregelnden Maßnahmen über eine längere Zeit erfasst und evaluiert werden. Die Dauer variiert zwischen mehreren Wochen, wie z. B. das Verkehrsexperiment «Brings uf d’Strass!»  in Zürich und mehreren Monaten und kann mehrere Straßenzüge oder Quartiere umschließen.
    (https://www.youtube.com/watch?v=iUaRK5k_BNU)

Ein Verkehrsexperiment nimmt so manche Ängste vor Veränderung und macht Neues erfahrbar. Es zeigt positive Aspekte der Verkehrswende sowie die Möglichkeiten, die Straßenräume innehaben, wenn das Auto das Straßenbild nicht mehr dominiert: attraktive öffentliche Räume, frische Luft, weniger Lärm und Verkehrssicherheit. Die Einwohner:innen und Verkehrsteilnehmer:innen fühlen sich in die langfristige Planung einbezogen. Gleichzeitig gibt die zeitliche Beschränkung allen die Zuversicht, dass das Altgewohnte nicht gleich abgeschafft wird. Dies spielt eine positive Rolle bei der Akzeptanz solcher Experimente. Ein Verkehrsexperiment gelingt am besten, wenn die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteur:innen von Anfang an eine Schlüsselrolle spielt.

Kennst du ein oder anderes Verkehrsexperiment in Hamburg bereits? In den letzten Jahren gab es einige, z. B. autofreies Rathausquartier, klimafreundliches Lokstedt, autoarmer Jungfernstieg. Das wahrscheinlich bekannteste Verkehrsexperiment bisher war „Ottensen macht Platz“.