2.2 ChatGPT im Hochschulkontext
Vom Text-Feinschliff bis zur Ideenschmiede: ChatGPT kann ein echtes Denkwerkzeug sein.
ChatGPT von OpenAI zählt zu den bekanntesten generativen KI-Werkzeugen. Es basiert auf einem Large Language Model (LLM), das auf Milliarden Textdaten aus unterschiedlichsten Quellen trainiert wurde. ChatGPT kann auf natürliche Spracheingaben reagieren, neue Texte generieren, vorhandene überarbeiten oder strukturieren – in verschiedenen Stilen und Sprachen.
So funktioniert ChatGPT
Die Bedienung erfolgt über sogenannte Prompts, also Texteingaben, mit denen Sie ChatGPT Aufgaben geben. Je klarer und spezifischer der Prompt, desto passgenauer die Antwort. Typische Funktionen sind:
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Formulierungshilfe: "Schreibe eine E-Mail an die Studienberatung…"
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Ideensammlung: "Gib mir zehn Themenvorschläge für ein Seminar…"
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Zusammenfassungen: "Fasse diesen Text in fünf Sätzen zusammen…"
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Stilwechsel: "Formuliere diesen Absatz wissenschaftlicher…"
Praktische Tipps für die Anwendung im Hochschulalltag
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Klarheit ist entscheidend: Prompts sollten konkret, kontextbezogen und möglichst zielgerichtet formuliert sein.
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Datenschutz beachten: Geben Sie keine personenbezogenen oder sensiblen Daten ein.
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Kritisch bleiben: Ergebnisse müssen immer geprüft, hinterfragt und ggf. überarbeitet werden.
Einsatzmöglichkeiten in der Hochschulpraxis
Lehre
Erstellung von Übungsaufgaben, Feedback-Texten, didaktischen Materialien oder Fallbeispielen
Verwaltung
Entwürfe für E-Mails, Beschreibungen von Prozessen oder Vorlagen für Ankündigungen
Forschung
Strukturvorschläge für Abstracts, Literaturideen, Diskussionsanregungen (unter Vorbehalt der Quellenprüfung)
Studium
Unterstützung beim Verfassen von Texten, Zusammenfassungen, Lernkarten, Ideensammlungen für Hausarbeiten (unter Beachtung hochschulischer Vorgaben zur Nutzung von KI)
Grenzen: Was ChatGPT (noch) nicht kann
- Keine Quellenverlässlichkeit: Zitate und Literaturangaben müssen manuell geprüft und ergänzt werden.
- Fehlinformation möglich: Halluzinationen – also plausibel klingende, aber falsche Aussagen – sind systembedingt.
- Abhängigkeit vom Prompt: Die Qualität der Ergebnisse steht und fällt mit der Klarheit Ihrer Eingabe. Experimentieren gehört dazu.
Didaktische Reflexion: KI als Lerninhalt
Neben der praktischen Nutzung kann ChatGPT auch selbst zum Gegenstand der Lehre werden. Studierende sollten lernen, wie Prompts formuliert werden, welche Chancen und Grenzen bestehen und wie kritisch mit generierten Inhalten umzugehen ist.
So wird ChatGPT bedient
Erweiterte Funktionen: GPTs und Spezialisierungen
Neben dem Standard-Chat gibt es spezialisierte Versionen: sogenannte GPTs, also angepasste KI-Assistenten mit bestimmten Funktionen. Diese lassen sich für Lehre, Forschung oder kreative Projekte konfigurieren – etwa als Tutor zur Französischen Revolution (Testversion). Auch interessante Chatbots wie EU AI Act (German) von Matthias Kindt zeigen die Vielseitigkeit solcher Tools.
Im folgenden Video zeigen wir, wie sich eigene GPTs erstellen lassen:
Updates zu ChatGPT: Neue Modelle, Canvas und Projekte (Stand: 01. Februar 2025)
Help & FAQ
Terms & Policies
Weitere Informationen finden Sie im HOOU-Kurs "KI-Tools kurz erklärt! So verwendest du ChatGPT, Leonardo.AI & Co.".
💡 Lernzusammenfassung: ChatGPT im Hochschulkontext
- ChatGPT ist ein vielseitiges Tool: Es basiert auf einem Large Language Model (LLM) und kann Texte generieren, überarbeiten, strukturieren oder zusammenfassen – in verschiedenen Sprachen und Stilen.
- Nutzung im Hochschulalltag: In Lehre, Verwaltung, Forschung und Studium kann ChatGPT bei der Erstellung, Optimierung und Ideengenerierung von Texten unterstützen – unter Beachtung von Datenschutz, Promptqualität und hochschulischen Vorgaben.
- Grenzen und didaktischer Umgang: ChatGPT liefert keine belastbaren Quellen, kann Fehler machen ("halluzinieren") und braucht präzise Prompts. Daher ist eine kritische Reflexion und Einbettung in den Lehrkontext entscheidend.