2.1 Generative KI: Potenziale und Verantwortung
Generative KI hat sich in kurzer Zeit zu einem zentralen Werkzeug entwickelt, das kreative, kommunikative und analytische Aufgaben umsetzen kann. Es gibt aber auch Grenzen.
Generative KI (engl. generative AI) bezeichnet eine Klasse von Systemen, die neue Inhalte erzeugen können – etwa Texte, Bilder, Musik, Videos oder Programmcode. Grundlage sind meist sogenannte große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) oder multimodale Modelle, die mit riesigen Datenmengen trainiert wurden. Sie verfügen über beeindruckende Fähigkeiten zur Problemlösung und Ausdrucksgenerierung.
Anwendungsfelder im Hochschulbereich
Exemplarische Einsatzmöglichkeiten generativer KI-Tools sind:
Lehre
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Erstellung von (interaktiven) Lehr-/Lernmaterialien und barrierefreien Inhalten
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Erstellung von Übungs- und Prüfungsaufgaben inklusive geeigneter Distraktoren und Bewertungskriterien
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Tutorielle Begleitung von Studierenden
Verwaltung
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Automatisierte Textbearbeitung (z. B. Korrektur, Vereinfachung, Übersetzung)
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Erstellung von Social-Media-Content oder Videonachrichten für die Öffentlichkeitsarbeit
Forschung
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Visualisierung und Kommunikation von Forschungsdaten
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Aufbereitung von Modellen oder Prototypen
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Unterstützung bei Literaturanalysen oder methodischen Fragen
Studium
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Ideenfindung für Referate, Hausarbeiten oder Prüfungsaufgaben
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Umformulierung eigener Texte oder sprachliche Überarbeitung
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Hilfe beim Strukturieren komplexer Inhalte
Ethische und rechtliche Aspekte beachten
Der Einsatz generativer KI-Tools bringt Verantwortung mit sich. Folgende Prinzipien gelten – unabhängig vom Anwendungsfeld:
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Datenschutz: Keine sensiblen oder personenbezogenen Daten eingeben
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Urheberrecht: Quellen der Inhalte prüfen; Modelle können urheberrechtlich geschützte Werke enthalten
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Transparenz: Den Einsatz von KI klar kommunizieren – z. B. in Präsentationen oder Texten
Tipps für die Einführung im Hochschulkontext
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Klein starten: Pilotprojekte in einzelnen Fachbereichen initiieren und systematisch evaluieren
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Kompetenz fördern: Schulungen und Fortbildungen zu Nutzungsszenarien einplanen
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Wissen teilen: Hochschulinterne Netzwerke, KI-Werkstätten oder Austauschformate nutzen
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Vielfalt stärken: Multimodale Tools gezielt in Inklusions- und Diversitätsstrategien integrieren
Übersicht über verschiedene generative Tools
Nachfolgend stellen wir Ihnen verschiedene generative Tools vor. Die meisten dieser Tools basieren in der Regel auf Machine-Learning-Verfahren und nutzen neuronale Netze, insbesondere die Transformer-Architektur. Sie analysieren statistische Muster in großen Text-, Bild- oder Tonkorpora und lernen daraus, passende Ausgaben auf neue Eingaben zu erzeugen. Dabei berechnen sie Wahrscheinlichkeiten – sie "verstehen" nicht im menschlichen Sinne, sondern wählen jeweils die wahrscheinlichste Fortsetzung eines Kontexts.
Generative KI-Textgeneratoren
Generative KI-Bildgeneratoren
Generative KI-Videogeneratoren
💡 Lernzusammenfassung Kapitel 2.1: Was sind generative KI-Tools?
- Generative KI erzeugt neue Inhalte: Sie produziert Texte, Bilder, Musik oder Code auf Basis von großen Sprach- oder multimodalen Modellen und berechnet statistisch die wahrscheinlichsten Ausgaben – nicht bewusst, sondern datengetrieben.
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Hochschulbereich: Generative KI kann Lehre, Verwaltung, Forschung und Studium unterstützen – etwa bei der Erstellung von Lernmaterialien, Visualisierungen oder automatisierten Übersetzungen.
- Verantwortungsbewusste Nutzung erforderlich: Datenschutz, Urheberrecht und Transparenz müssen bei generativen Tools in jedem Fall beachtet werden. Pilotprojekte, Fortbildungen und Erfahrungsaustausch fördern eine fundierte Einführung.