Zum Hauptinhalt

Kapitel 3.2: Grundlagen der Geschlechterforschung

Abschlussbedingungen

Unterschiedliche Ansätze in der Geschlechterforschung

Mikro-, Meso- und Makroebene
Auf der Mikroeben kann beispielsweise untersucht werden, wie sich Individuen geschlechterstereotypisch oder -stereountypisch verhalten. Auf der Makroebene lässt sich erforschen, welche Vorstellungen von Geschlecht strukturell und institutionell verankert sind. Auf der Mesoebene zeigt sich wiederum, wie sich Geschlechternormen u. a. auf die Entwicklung der geschlechtlichen Identität von Individuen auswirken können.

Differenz- und Gleichheitsdiskurse

Wie bereits unterschiedliche Ansätze innerhalb feministischer Bewegungen zeigten, bestehen auch innerhalb der Geschlechterforschung unterschiedliche Ansichten darüber, ob und wie (binäre) Geschlechterdifferenzen entstehen können bzw., ob überhaupt Geschlechter different sind oder grundsätzlich von einer Gleichheit der Geschlechter ausgegangen wird.

Konstruktion und Dekonstruktion

Es bestehen sowohl Ansätze darüber, wie sich die Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit kultur-historisch konstituiert haben bzw. immer wieder (re-)konstruieren als auch darüber, wie Geschlechtervorstellungen und Geschlechternormen dekonstruiert werden können, also wie (z. B. durch Sprache) mit tradierten Männlichkeitserwartungen gebrochen wird und sich neue Vorstellungen denken lassen.

Geschlechterforschung beschäftigt sich also mit: 

  • „Geschlechtsspezifischen Gegebenheiten“ für/durch das Individuum
  • Macht-, Herrschaft- und Ungleichheitsverhältnissen
  • Gesellschaftlich-historischen Bedingungen und Konstruktionsprozessen (also wie und warum beispielsweise im 18. Jahrhundert das Tragen von Röcken bei Männern in Europa immer seltener wurde und warum in anderen Ländern und Kulturen Röcke weiterhin Männlichkeit demonstrieren)

 

Zuletzt geändert: Dienstag, 16. Dezember 2025, 13:14