Kapitel 2.2: Soziale Differenzkategorien
Wie Sie im vorherigen Kapitel bereits erfahren haben, bestehen neben der Kategorie Geschlecht bzw. Gender viele weitere Kategorien aufgrund derer – je nach Ausprägung – Menschen eher privilegiert sind oder benachteiligt werden können. Eine Form der Benachteiligung ist die Diskriminierung:
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Menschen können auf unterschiedlichen Ebenen diskriminiert werden, die auf komplexe Weise ineinandergreifen können: individuell, institutionell und (gesellschafts-)strukturell. Hier ein paar Beispiele:
Individuell: Stereotype und Vorurteile, die zu direkten Beleidigungen, sozialer Ausgrenzung oder körperlichen Übergriffen führen können (z.B. rassistisch oder sexistisch motiviert)
Institutionell: Diskriminierungsmechanismen in Bildungsinstitutionen, wie z.B. die unhinterfragte und für „Nicht-Muttersprachler*innen“ diskriminierende Norm, dass alle Schüler_innen die deutsche Sprache fehlerfrei beherrschen müssen; die Missachtung nicht-binärer Identitäten bei der geschlechterbinären Einteilung von Toiletten und Umkleidekabinen innerhalb vieler öffentlicher Institutionen
Strukturell: die Norm, dass Frauen (eher) unbezahlte Care-Arbeit übernehmen; die Ausgrenzung der gesetzlichen Ehe von Beziehungen, die aus mehr als zwei Personen bestehen
Schauen Sie sich folgendes Video (2:18 Minuten) an, in dem am Beispiel des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes (AGG) die Diskriminierung aufgrund unterschiedlicher sozialer Kategorien erklärt wird.