11. Umwelt und Nachhaltigkeit
Abschlussbedingungen
1. 11. Umwelt und Nachhaltigkeit
1.2. 11.2 Landnutzungswandel
11.2 Landnutzungswandel
Die Menschheit verursacht eine Vielzahl an Veränderungen im Ökosystem der Erde, insbesondere durch das wirtschaftliche Handeln in den letzten Jahrhunderten. Neben der allgemein bekannten Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und dem dadurch verursachten anthropogenen Klimawandel nimmt der Mensch Einfluss auf viele weitere natürliche Ressourcen, wie z. B. auf die Ozeane und andere Gewässer, auf die Biodiversität oder auf die Böden. Im folgenden Abschnitt wird auf die Nutzung der Böden bzw. die Änderung dieser Nutzung von einer natürlichen Fläche hin zu einer vom Menschen genutzten Fläche eingegangen. Dieser Wandel wird als Landnutzungswandel (im Englischen: Land Use Change) bezeichnet.
Der Landnutzungswandel ist ein Prozess, der die Umwandlung von Landflächen von einer Nutzung zu einer anderen beschreibt. Dabei wird zunächst die ursprüngliche, natürliche Landschaft in eine vom Menschen genutzte Fläche überführt. Dieser Wandel kann vielfältige Ursachen haben, wie das globale Bevölkerungswachstum, die oft damit einhergehenden gesellschaftlichen Änderungen (z. B. eine zunehmende Urbanisierung und der Ausbau von Verkehrsnetzwerken) oder die zunehmende Nachfrage an landwirtschaftlichen Flächen. Letztere werden einerseits für die Nahrungsmittelproduktion verwendet, welche eine stetig wachsende Fläche zur Ernährung der Weltbevölkerung benötigt; Gründe dafür sind u. a. das Bevölkerungswachstums, die Ernährungsgewohnheiten (z. B. erhöhter Fleischkonsum und damit ein erhöhter Ackerflächenbedarf für Futtermittelanbau) oder sonstiges Missmanagement der Lebensmittel-Ressourcen (z. B. verursacht durch Kriege oder verschwenderisches Verbraucherverhalten). Andererseits werden diese Flächen auch im Rahmen einer Bioökonomie für den Anbau von Biomasse für eine stoffliche Nutzung benötigt, wie z. B. Baumwolle für den Textilmarkt, Energiepflanzen für den Kraftstoffmarkt (z. B. Ölpalmen oder Raps) oder Lignozellulosepflanzen für den Bausektor. Die Entscheidungen, die wir in Bezug auf die Landnutzung treffen, haben weitreichende Konsequenzen für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft.
Nachfolgen werden zwei Beispiele für diese Konsequenzen erörtert:
Gegenwärtig ist das wohl prominenteste Beispiel für eine Landnutzungsänderung die zunehmende Abholzung des tropischen Regenwaldes. Dieser wird gerodet, um einerseits die wertvollen Tropenhölzer gewinnbringend verkaufen zu können und andererseits, um die Flächen für den Rohstoffanbau oder als Acker- oder Weideland nutzbar zu machen. Dieser Landnutzungswandel hat eine Vielzahl an negativen Folgen für die Umwelt. Zunächst eignen sich die nährstoffarmen Böden des ehemaligen Regenwaldes nicht für eine dauerhafte und nachhaltige Landwirtschaft, weswegen der Ertrag der Äcker nach ca. zwei bis drei Jahresernten meist rapide sinkt. Dies hat einen verringerten Bewuchs der Flächen zur Folge, was wiederum eine zunehmende Bodenerosion verursacht. Zusätzlich führt die Abholzung des tropischen Regenwaldes zu einer Verkleinerung des Lebensraumes einer Vielzahl von Tieren, Pflanzen und Insekten, was schlussendlich zu einem Verlust an Biodiversität mit oft unbekannten Folgen führt. Weiterhin wird der Regenwald oft als die grüne Lunge der Erde bezeichnet, weil dort große Mengen an CO2 gespeichert werden und Sauerstoff produziert wird. Jede Verringerung dieser Fläche führt also zu einer Verringerung des CO2-Aufnahmepotentials und zusätzlich zu einer partiellen Freisetzung des gespeicherten Kohlestoffes. Eine gute Zusammenfassung der Geschichte der Abholzung des brasilianischen Regenwaldes liefert folgendes englischsprachiges Video:
Gegenwärtig ist das wohl prominenteste Beispiel für eine Landnutzungsänderung die zunehmende Abholzung des tropischen Regenwaldes. Dieser wird gerodet, um einerseits die wertvollen Tropenhölzer gewinnbringend verkaufen zu können und andererseits, um die Flächen für den Rohstoffanbau oder als Acker- oder Weideland nutzbar zu machen. Dieser Landnutzungswandel hat eine Vielzahl an negativen Folgen für die Umwelt. Zunächst eignen sich die nährstoffarmen Böden des ehemaligen Regenwaldes nicht für eine dauerhafte und nachhaltige Landwirtschaft, weswegen der Ertrag der Äcker nach ca. zwei bis drei Jahresernten meist rapide sinkt. Dies hat einen verringerten Bewuchs der Flächen zur Folge, was wiederum eine zunehmende Bodenerosion verursacht. Zusätzlich führt die Abholzung des tropischen Regenwaldes zu einer Verkleinerung des Lebensraumes einer Vielzahl von Tieren, Pflanzen und Insekten, was schlussendlich zu einem Verlust an Biodiversität mit oft unbekannten Folgen führt. Weiterhin wird der Regenwald oft als die grüne Lunge der Erde bezeichnet, weil dort große Mengen an CO2 gespeichert werden und Sauerstoff produziert wird. Jede Verringerung dieser Fläche führt also zu einer Verringerung des CO2-Aufnahmepotentials und zusätzlich zu einer partiellen Freisetzung des gespeicherten Kohlestoffes. Eine gute Zusammenfassung der Geschichte der Abholzung des brasilianischen Regenwaldes liefert folgendes englischsprachiges Video:
The destruction of the Amazon, explained
Aber auch in Europa werden durch Landnutzungsänderungen große Umweltprobleme verursacht. So wurden im Laufe der Jahrhunderte in Europa viele Moore und Feuchtgebiete trockengelegt; die dabei entstehenden fruchtbaren Böden wurden anschließend als Ackerfläche genutzt. Moore sind in ihrer natürlichen Form eine Treibhausgas-Senke; dieser Effekt wird jedoch bei einer Trockenlegung umgekehrt, da nun die Moorsubstanz durch Mikroorganismen zersetzt wird. Weiterhin werden auch in diesem Fall wichtige Biotope zerstört und damit die Biodiversität reduziert.