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AI for Autonomous Particle Accelerators
Kursthemen
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Die ersten Teilchenbeschleuniger wurden in den 1920er- und 1930er-Jahren gebaut. Sie dienten in allererster Linie zur Untersuchung der Struktur von Materie. Die Physiker wollen mit Hilfe der Teilchenbeschleuniger herausfinden “was die Welt im Innersten zusammenhält”. Hierfür werden geladene Teilchen (Elektronen, Ionen oder Protonen) beschleunigt. Bei Beschuss von Materie mit diesen Teilchen kann man ihren Aufbau verstehen. Heutzutage existieren Teilchenbeschleunigern in allen möglichen Größen (von wenigen Centimetern bis mehreren 10 Kilometern, linear oder rund). Das Deutsche Elektronen Synchrotron (DESY) zählt zu den weltweit führenden Beschleunigerzentren und DESYs Großbeschleuniger-Röntgenquellen sind international gefragt für ein breites Anwendungsspektrum: PETRA III ist der weltbeste Speicherring für die Erzeugung von Röntgenstrahlung. FLASH liefert ultrakurze Blitze aus „weichem“ Röntgenlicht und ermöglicht einzigartige Experimente. Und der European XFEL mit seinen 3,4km der längste linearer Elektronenbeschleuniger erzeugt die intensivsten Röntgenblitze aller Zeiten. Mehr Informationen auf der DESY Homepage.
Seit ihrer Erfindung haben Teilchenbeschleuniger tiefgreifenden Einfluss auf den Fortschritt menschlichen Wissens durch ihre entscheidende Rolle bei bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungen. Ein herausragendes Beispiel ist die Entdeckung des Higgs-Bosons am Large Hadron Collider (LHC) am CERN im Jahr 2012; die empirischen Beweise für die Existenz des Higgs-Feldes lieferte einen grundlegenden Bestandteil des Standardmodells der Teilchenphysik und wurden 2013 mit dem Physik Nobelpreis ausgezeichnet. Beschleuniger sind nicht nur für die Teilchenphysik unverzichtbar, sondern finden auch in vielen anderen Bereichen von Wissenschaft und Technik Anwendung, z.B. bei der Röntgenbildgebung, der Spektroskopie und der Untersuchung ultraschneller Prozesse auf atomarer und molekularer Ebene. Ein aktuelles Beispiel ist die Corona Forschung: Die Röntgenquellen wie am DESY sind perfekte Werkzeuge um die Struktur, Dynamik und Funktion von SARS-CoV-2 zu untersuchen um Medikamente aber auch Impfstoffe gegen Corona zu entwickeln.
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Im Folgenden nehmen wir dich mit auf eine Reise durch einen Beschleuniger im Betrieb (in der Realität sollte man das aufgrund von Strahlung besser nicht tun). Du siehst einen Linearbeschleuniger für Elektronen, inspiriert vom Accelerator Research Experiment bei SINBAD (ARES), einem linearen Elektronenstrahlbeschleuniger am DESY. Du kannst den Beschleuniger von allen Seiten entdecken. Klick dich durch die einzelnen Komponenten, um mehr zu erfahren.
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Das oben gezeigte 3D-Modell ist natürlich eine vereinfachte Darstellung eines Teilchenbeschleunigers und eines Teilchenstrahls. Echte Beschleuniger sind deutlich größer und haben erheblich mehr Komponenten. Während die Visualisierung nur fünf Magnete zeigt, kann ein realer Beschleuniger Hunderte oder sogar Tausende von Magneten besitzen. Zusammen mit anderen Komponenten ist es keine Seltenheit, dass solche Anlagen Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende von Steuerparametern aufweisen. Gleichzeitig ist der geladene Teilchenstrahl in der Realität so klein, dass er mit bloßem Auge unsichtbar ist. Mithilfe dieser enormen Anzahl an Steuerparametern muss der winzige Teilchenstrahl über mehrere Kilometer Strahlrohr auf Genauigkeiten von wenigen Zehn Mikrometern kontrolliert werden. Zum Vergleich: Das entspricht etwa dem Versuch, eine Erbse von Hamburg nach München zu werfen und dabei ein Ziel in der Größe einer weiteren Erbse zu treffen. Hinzu kommt, dass Nutzer von Teilchenbeschleunigern immer anspruchsvollere experimentelle Setups verlangen, die eine noch präzisere Kontrolle des Teilchenstrahls erfordern.
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Teilchenbeschleuniger haben einen grossen Nutzen für unsere Gesellschaft im Bereich Grundlagenforschung aber auch für ganz aktuelle und praktische Herausforderungen. Teilchenbeschleuinger sind hoch komplexe Grossgeräte, welche von Experten_innen_ mit langjähriger Erfahrung betrieben werden. Aktuell wird an AI-Unterstützung für den Betrieb geforscht um bessere Präzision und Zuverlässigkeit zu erreichen und dadurch die Leistungsfähigkeit von Beschleunigeranlagen zu steigern und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu ermöglichen.
