Kapitel 4.2: Gender und Informatik – Geschlechterproduktion durch Informationstechnik
Sind IT-Systeme vergeschlechtlicht? Dieser und anderen Fragen widmen sich immer mehr Wissenschaftler_innen aus dem Bereich der Informationstechnik. Eine Studien von Noble (2018) zeigt, dass Suchmaschinen wie Google Sexismus, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit aufrechterhalten und sogar zur Verstärkung dieser Diskriminierungsformen beitragen. West et al. (2019) weisen darauf hin, dass die Ursachen dieser Diskriminierungsformen nicht (nur) in den IT-Systemen selbst, sondern in den Macht- und Herrschaftsverhältnissen der Gesellschaft zu untersuchen sind. Um kritisch-reflektierend mit IT-Systemen umzugehen, sollte also gefragt werden:
- Wer war an der Entwicklung beteiligt?
- Wer profitiert von dem IT-System?
Folgen Sie dem Link und schauen Sie sich nun den folgenden Ausschnitt einer Vorlesung (Slide E9) an, in der die Vergeschlechtlichung von sogenannten Schnittstellen-Agent*innen thematisiert wird:
Dieser Link führt zur Lerneinheit Gendering MINT digital
Schauen Sie sich auf der Website (Slide E10) zusätzlich die Tabelle darüber an. Hier sehen Sie wie sogenannte Chatbots geschlechtsspezifisch auf Eingaben reagieren, die zwischenmenschlich als belästigend oder anzüglich gelten.
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Literaturhinweise:
- Noble, Safiya Umoja (2018): Algorithms of Oppression: How Search Engines Reinforce Racism. NYU Press.
- West S. M., Whittaker M. and Crawford K. (2019): Discriminating systems: gender, race and power in AI. AI Now Institute.
URL: https://ainowinstitute.org/wp-content/uploads/2023/04/discriminatingsystems.pdf [zuletzt geprüft am 23.03.2024)