Thomas Meyer zur Capellen, Professor für Textiltechnologie, betont die wiederkehrende Prophezeiung von Innovationen in der Branche, die oft in einem Zeitrahmen von fünf bis zehn Jahren angekündigt werden. Er sieht adaptive Systeme, wie sie beispielsweise in Skianzügen genutzt werden, als potenziell angreifbar und betont die Wichtigkeit, Technologie und Mode miteinander in Einklang zu bringen.

Kirsten Brodde, Expertin für die Textilindustrie bei Greenpeace, hebt hervor, dass sie den Schlüssel für positive Veränderungen nicht ausschließlich in technologischen Neuerungen sieht. Für sie liegt die Lösung in einem Kulturwandel, der sowohl den Umgang mit Kleidung als auch die Produktionsmethoden betrifft. Sie favorisiert ökologische und faire Produktion sowie kreislauffähige Kleidung.

David Kurt Karl Roth, Modeblogger von Dandy Diary, beobachtet einen gesellschaftlichen Trend zur Überwindung der Trennung zwischen Männer- und Frauenmode. Er erwartet, dass diese Entwicklung sich auch auf die Mode auswirken wird. Roth spricht über die Notwendigkeit, den saisonalen Rhythmus in der Mode zu überdenken und betont den Ansatz einiger Marken, ein sofortiges Kaufsystem nach den Catwalk-Shows zu etablieren.

Renate Künast von Bündnis 90/Die Grünen fordert eine kritische Debatte über den gegenwärtigen Konsum in der Mode. Sie plädiert für einen bewussteren Umgang mit Kleidung, das Behalten von Basics und eine breitere Akzeptanz von Recycling und Upcycling. Künast sieht insbesondere die jüngere Generation als Schlüsselakteure, die durch ihre Entscheidungen einen nachhaltigeren Kurs in der Modebranche setzen können.