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Steh doch mal gerade!

Abschlussbedingungen

Steh doch mal gerade!

Steh doch mal gerade! Was ist dein erster Bewegungsimpuls, wenn jemand zu dir sagt: „Stell dich gerade hin!“? 

Vielleicht die Schultern hinunter oder nach hinten zu ziehen oder deinen oberen Rücken zu strecken? Versuchst du eine bestimmte, eher starre Haltung einzunehmen? 

Probiere doch mal mit deinen Füßen zu starten- sie tragen dich immerhin dein Leben lang und bilden die Grundlage fürs aufrechte Stehen. Die Füße werden mittig belastet, ohne nach innen einzuknicken. Von den Füßen geht es weiter über durchlässige Knie bis zum Becken. Wenn du unsicher bist, was das mit den durchlässigen Knien bedeuten soll, kannst du eine Gegenprobe machen: Drücke deine Knie für einen Moment richtig durch: vielleicht stellst du dabei fest, dass sich auch dein Kiefer, deine Zunge und Beckenbereich anspannen. Nun lasse die Knie „locker“. Vermutlich wird sich dabei auch alles andere lockern - diese Lockerheit reicht vollkommen aus. Dein Becken bildet die Körpermitte ab und ist sozusagen das Verbindungsglied von Ober- und Unterkörper. Du kannst es in eine Mittelposition bringen indem zu dir vorstellst, dass du vorne einen imaginären Reißverschluss nach oben ziehst. Dein Becken sollte sich leicht vom Schambein aus Richtung Bauchnabel bewegen. Es ist eine kleine, aber wirkungsvolle Bewegung. Vom Becken geht es dann weiter den Rumpf entlang durch deinen Kopf hindurch. Helfen kann das Bild eines goldenen Fadens der dir, ähnlich wie bei einer Marionette, hilft, entspannt aufgerichtet zu bleiben. 

Die Aufrichtung lässt sich eher als Tensegritätsmodell verstehen: es ist ein flexibles Zusammenspiel des Körpers und braucht nach unten und oben, nach hinten und vorne einen Ausgleich. 

In einer aufrechten Körperposition sind Muskeln, Gelenke, Knochen und Faszien in ihrer optimalen Position zueinander ausgerichtet, so dass die Lunge freien Raum hat sich auszudehnen und zusammenzuziehen, die Muskeln können im Zusammenspiel ebenfalls entsprechend nachgeben oder sich verkürzen. 

Für das Singen bedeutet es genügend Atemvolumen, Flexibilität und Stabilität, so dass ein guter Klang und Ausdruck erzielt werden können. Gleiches gilt fürs Sprechen. 

Auch die Organe freuen sich: In einer aufrechten Körperposition befinden sie sich in einer natürlichen Anordnung und erhalten durch den Wechseln zwischen Ein- und Ausatmung eine Massage und können so optimal ihrer Arbeit nachgehen. Eine aufgerichtete Körperposition ist also auch eine echte Gesundheitsprophylaxe, die du selbst in deinem Alltag beeinflussen kannst.


 
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Zuletzt geändert: Dienstag, 21. November 2023, 19:03