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Glossar


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E

Einwilligung (Rechtfertigungsgrund)

Wenn ein Patient/Bewohner mit einer Nadel z. B. bei der Spritzengabe gestochen wird, so ist dies eine tatbestandliche, verwirklichte Körperverletzung. Jedoch hat das „Opfer“ nach einer sorgfältigen Aufklärung durch den Arzt in die Verletzung seiner Haut eingewilligt. Damit scheidet eine Strafbarkeit der handelnden Pflegepersonen aus. Eine Heilbehandlung, ein ärztliches oder pflegerisches Handeln ist also rechtmäßig, wenn das Selbstbestimmungsrecht des Patienten beachtet wird und eine wirksame Einwilligung im Sinne des § 228 StGB vorliegt.

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Einwilligungsfähigkeit

Unter Einwilligungsfähigkeit versteht der Jurist die Fähigkeit eines Betroffenen, in die Verletzung eines ihm zuzurechnenden Rechtsguts (z.B. körperliche Integrität) einzuwilligen bzw. dieses abzulehnen. Schon bei einer Spritze würde die körperliche Integrität verletzt werden, wodurch eine Einwilligung des Betroffenen (auch für Ärzte) einzuholen ist.

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Vgl. Betreuungsgerichtstag e.V. (2023), https://www.lexikon-betreuungsrecht.de... [Zugriff: 27.04.2023].

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Einwilligungsvorbehalt

Bei der Betreuung mit Einwilligungsvorbehalt wird unabhängig von der Geschäftsfähigkeit des Betroffenen dem Betreuten auferlegt, Willenserklärungen nur mit Einwilligung des Betreuers in dessen gerichtlich festgelegten Aufgabenkreisen abgeben zu können. Die Erklärungen des Betreuten entfalten zumindest im Innenverhältnis nur mit Zustimmung des betreuten Wirkung.


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Empowerment

Empowerment zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, mittels Nutzung der eigenen personalen und sozialen Ressourcen ihre soziale Lebenswelt und ihr Leben selbst zu gestalten. In Empowermentprozessen werden hierarchische oder paternalistische Ebenen verlassen und die vorhandenen Stärken und Ressourcen der Menschen gesucht und betont. Ergebnisse gelungener Prozesse sind die Aufhebung von Ohnmacht und ein gestärktes Selbstbewusstsein. Das Konzept entstammt der US-amerikanischen Gemeindepsychologie und beeinflusst heute die Gesundheitsförderung, Selbsthilfe, Psychiatrie, Jugendhilfe, Organisationsentwicklung und Entwicklungszusammenarbeit.

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Vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2021), https://www.leitbegriffe.bzga.de... [Zugriff: 09.02.2023].

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End-of-Life-Care

Der Terminus Versorgung am Lebensende (Englisch: End-of-Life-Care) wird manchmal synonym zu den Begriffen Palliativversorgung und Hospizversorgung verwendet, wobei das Lebensende als Zeitrahmen von ein bis zwei Jahren verstanden wird, während dessen der Patient, die Familie und die Behandler realisieren, dass die Erkrankung lebensbegrenzend oder lebenslimitierend geworden ist. Im Gegensatz dazu kann Versorgung am Lebensende auch spezifischer verstanden werden als umfassende Betreuung für sterbende Patienten in den letzten Stunden oder Tagen ihres Lebens.

Aufgrund der definitorischen Unklarheit des Begriffes rät die DGP bei Verwendung zur präzisen Beschreibung, in welchem Kontext der Begriff steht. Für die Versorgung von sterbenden Patienten in den letzten Lebenstage steht der Alternativbegriff Betreuung in der Sterbephase zur Verfügung.

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Vgl. Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (2016b), S. 6.


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Ethik

Der Begriff Ethik stammt aus dem Griechischen von "Ethos" und bedeutet übersetzt so viel wie "Sitte", "Gewohnheit" oder "Herkommen". Unter Ethik ist eine Wissenschaft zu verstehen, innerhalb der sich mit menschlichen Handlungsweisen auseinandergesetzt wird. [1] Anhand von Werten und Normen (der Moral) werden das Handeln und Verhalten des Menschen reflektiert und darüber hinaus Ansätze zur Bildung eines moralischen Urteils erarbeitet. Die Handlungsweisen werden dabei nach "gut" oder "böse" bzw. "schlecht" beurteilt. [2]

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[1] Vgl. Toyka-Seid, C./ Schneider, G. (2023), https://www.bpb.de... [Zugriff: 18.01.2023].
[2] Vgl. Körtner, U. H. J. (2017), S. 15ff.

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Ethikkodex

Bei dem ICN-Ethikkodex handelt es sich um einen seit 1953 anerkannten Leitfaden für Pflegende, der den Wert von Verantwortung und beruflicher Rechenschaftspflicht in der Praxis beschreibt. Er wurde vom International Council of Nurses (Weltbund der Krankenschwestern und -pfleger) zur Unterstützung Pflegender bei ethischen Entscheidungsfindungen und Handlungen veröffentlicht.

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Vgl. International Council of Nurses (2021), S. 3.


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Ethische Herausforderung

Unter einer ethischen Herausforderung wird eine Situation verstanden, in der ein Mensch unter Berücksichtigung der persönlichen oder beruflichen Moralvorstellungen keine einfache Antwort auf eine Fragestellung hat.

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Vgl. Lay, R. (2022), S. 47.

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