1. Was ist die Bioökonomie?
In diesem Buch finden sich alle grundlegenden Infos zur Bioökonomie.
1. Was ist die Bioökonomie?
Das solltest Du wissen:
- Die Bioökonomie umfasst die Wirtschaftssektoren, die biobasierte Rohstoffe produzieren, einsetzen oder weiterverarbeiten
- Der Begriff Bioökonomie ist aus einem politischen Programm zur Förderung von Innovationen bei der industriellen Verwendung erneuerbarer Ressourcen hervorgegangen
- 17 Staaten haben eine eigene Bioökonomiestrategie
Die Bioökonomie
Die
Bioökonomie umfasst die Sektoren der Primärproduktion (Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei) sowie die Industrien, die biobasierte
Rohstoffe einsetzen oder weiterverarbeiten, wie die Zellstoff- und
Papierindustrie, Lebensmittelindustrie, holzverarbeitende Industrie,
chemische und pharmazeutische Industrie, Biotechnologie oder Teile der
Energiewirtschaft. In einer überarbeiten Fassung
der Bioökonomiestrategie von 2018 werden nun auch Dienstleistungen, die
biologische Ressourcen und Prozesse einsetzen, zur Bioökonomie
hinzugezählt (z.B. Tourismus, Transport oder Architektur).
Die fünf Ziele der Bioökonomie (siehe auch Abbildung unten) sind:
Die fünf Ziele der Bioökonomie (siehe auch Abbildung unten) sind:
- Gewährleistung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit
- nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen
- Reduzierung der Abhängigkeit von nicht erneuerbaren und nicht
- nachhaltigen – heimischen oder nicht heimischen – Ressourcen
- Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
- Schaffung von Arbeitsplätzen und Erhalt der europäischen
Wettbewerbsfähigkeit
Das
Konzept der Bioökonomie wird auch im Kontext des gesellschaftlichen
Wandels hin zu einer postindustriellen Gesellschaft gesehen. Der Wandel
von einer fossil-basierten Wirtschaft hin zu einer biobasierten
Wirtschaft steht dabei im Vordergrund. Es geht um die optimale Nutzung
nachwachsender Rohstoffe durch die Minimierung von Abfällen und
Verlusten, aber auch um die Erweiterung der Rohstoffbasis, indem bisher
nicht genutzte Ressourcen, wie z.B. Abfälle und Reststoffe erschlossen
werden. Die Bioökonomie folgt dabei auch dem Ansatz einer
Kreislaufwirtschaft mit quasi unendlicher Ressourcenverfügbarkeit. In
Realität gibt es allerdings durchaus natürliche Grenzen, weil z.B. Land-
und Wasserflächen sowie Süßwasserressourcen nicht unendlich zur
Verfügung stehen.
Bedingungen für die Entwicklung der Bioökonomie sind:
- natürliche Ressourcen
- Arbeitsressourcen
- Wissensressourcen
- Kapitalressourcen
- Infrastruktur
Das hier bereitgestellte Lernmaterial konzentriert sich vor allem auf die natürlichen Ressourcen, das Wissen und zum Teil auf die notwendige Infrastruktur der Bioökonomie.
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