Jetzt kannst du auf jeden Fall mitreden, wenn es um Verkehr und Mobilität geht! Aber lass uns doch noch einen Schritt weitergehen und uns anschauen, wie unser Verkehrssystem eigentlich zustande kommt.
Verschaffe dir mit dem Schaubild einen Überblick über die Akteure, die mitgestalten, wie wir uns in Hamburg fortbewegen:
Wie du siehst, ist die Akteurslandschaft total vielfältig! Deshalb bietet der Bereich Verkehr und Mobilität auch viele verschiedene Berufschancen und Möglichkeiten, sich einzubringen! Klicke auf eine Akteursgruppe, um mehr über diese zu erfahren:
Entscheider:innen
Unter Entscheider:innen verstehen wir Menschen und Organisationen, die direkten Einfluss darauf haben, wie unser Verkehr organisiert ist. Den meisten Einfluss haben Politiker*innen und die öffentliche Verwaltung. In Hamburg ist dies der Senat, die Regierung des Bundeslandes. Wie sich Mobilität gestalten soll, bestimmt seit 2020 maßgeblich die #BVM, die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Diese Behörde legt zu erreichende Ziele fest, erarbeitet #Verkehrsentwicklungspläne und gibt Bau-Aufträge, zum Beispiel für Radwege und die neue U-Bahn-Linie 5 heraus. Verkehrsentwicklungsplanung (VEP) ist ein freiwilliges strukturiertes Planungsverfahren, die für die zukünftige Mobilitätsentwicklung einer Stadt eine entscheidende Rolle spielt. Dabei handelt es sich um eine integrierte Planung – alle Belange und Bedürfnisse im Bereich Verkehr werden mit berücksichtigt: vom Klimaschutz und Lärmbelästigung bis Anforderungen der diversen Verkehrsteilnehmenden- In Hamburg ist die #BVM für das VEP zuständig. Wenn du mehr über das Verfahren und den aktuellen Stand erfahren möchtest, folge den Link: https://www.hamburg.de/bvm/verkehrsentwicklungsplanung/12917432/was-ist-eine-vep/ Viele Maßnahmen und Zielsetzungen müssen vom Parlament, der Hamburgischen Bürgerschaft beschlossen werden. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in den sieben Hamburger Bezirken. Die Bezirke sind auch für viele Aufgaben im Mobilitätssektor zuständig, unter anderem für Bezirksstraßen oder Abstellzonen für E-Scooter. Auf Bezirksebene gibt es für die Umsetzung von Mobilitätsaufgaben Fachämter. Der unmittelbarste Einfluss auf die Mobilität wird also in Wahlen ausgeübt. Hier kann man Personen und Parteien wählen, die die eigenen Vorstellungen von guter Mobilität vertreten. Auf die Entscheidungen der Politik nehmen nicht nur Wähler:innen Einfluss, sondern auch Verbände und Organisationen, wie z. B. der VDA - der Verband der Autoindustrie. Diese Gruppen versuchen, die Politik in Ihren Entscheidungen zu beeinflussen.
Umsetzer:innen
Umsetzer:innen sind die Menschen und Betriebe, die uns täglich mobil sein lassen: Öffentliche Verkehrsunternehmen wie Hochbahn, S-Bahn (gehört zur Deutschen Bahn) oder privatwirtschaftliche Anbieter wie Moia, ioki, TIER oder cambio. Verkehrsangebote sind komplex, daher sind viele Unternehmen dafür verantwortlich, dass wir uns bewegen können. Züge müssen montiert, Schienen verlegt und gepflegt, U-Bahn-, S-Bahn- und Busfahrer*innen eingestellt und bezahlt werden.
Forscher:innen
Forscher:innen, die Mobilität erforschen, können bspw. Geograf*innen, Stadtplaner*innen oder Soziolog*innen sein. Mobilitätsforschung gibt es an den meisten Technischen Universitäten (bspw. Hamburg, Braunschweig, Berlin, Dresden). Darüber hinaus gibt es noch Institute wie das Difu (deutsches Institut für Urbanistik), das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), private Institute wie Infas und mehr. Infas erstellt in Zeitintervallen von 5-6 Jahren die groß angelegte Studie Mobilität in Deutschland. Hier findest du nähere Informationen zu der Studie: http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/
Nutzer:innen
Nutzer:innen haben als Einzelpersonen wenig Einfluss auf das konkrete Mobilitätsangebot. Mit ihren Fahr- und Zeitkartenkäufen und durch Steuern finanzieren Sie dieses Angebot direkt. Über Fahrgastbefragungen, Meinungsäußerungen in Social Media und in der Presse kann man allerdings doch manchmal etwas bewegen oder auf Probleme hinweisen, z. B. auf mangelnde Barrierefreiheit oder unfreundliche Busfahrer*innen. Um mehr zu bewegen, ist es sinnvoll, sich in Vereinen, NGOs, Initiativen, Interessensgruppen oder Verbänden zu organisieren, z. B. im Verkehrsclub Deutschland (VCD), der auch eine Hamburger Regionalgruppe hat. Der VCD nimmt Stellung zu allen Themen, die Mobilität berühren. Wer sich auf Fußverkehr konzentrieren möchte, kann Fuss e.V. kontaktieren, wer seinen Schwerpunkt beim Radverkehr sieht, den ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub). Um etwas in der eigenen Nachbar:innenschaft zu verändern, kann man sich mit seinen Nachbar:innen z. B. in einem Verein oder einer Initiative organisieren. Auch indem man in politischen Gruppen oder NGOs aktiv wird, kann man etwas bewegen! Z. B. durch die Organisation von Demonstrationen, Aktionen, Kundgebungen oder Informationsveranstaltungen. Generell gilt also: Gemeinsam sind wir stärker! Hier ist ein Beitrag zu einer VCD-Aktion (“Parking Day”): https://www.strasse-zurueckerobern.de/anleitungen/parking-day/ Auch die critical mass ist ein guter Anlass, die Forderung nach einer Mobilitätswende auf die Straße zu bringen: https://criticalmass.in/hamburg