Zum Hauptinhalt

Fachwerk

5. Berechnungsverfahren

5.2. Ritterschnitt

Ritterschnitt

Das Ritterschnittverfahren ist nach August Ritter, einem deutschen Mechanikprofessor, der 1908 gestorben ist, benannt. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, ob es nicht möglich ist, einzelne Stabkräfte "in der Mitte eines Fachwerks" zu berechnen, ohne (fast) alle anderen Stabkräfte zu bestimmen. Genau darauf hat August Ritter eine Antwort gefunden: Für gewisse Konstellationen von Stäben in einem Fachwerk, die in der Praxis sehr häufig auftreten, ist genau das möglich.  Hierzu schneidest du das Gesamtfachwerk durch einen cleveren Schnitt in zwei Teilfachwerke. Anschließend stellst du die Gleichgewichtsbedingungen für ein Teilfachwerk auf und die Kräfte in den geschnittenen Stäben können direkt bestimmt werden. 

"Was genau ist denn ein cleverer Schnitt?", fragst du jetzt? Ein Schnitt, bei dem genau drei Stäbe geschnitten werden, von denen zwei parallel verlaufen und der dritte Knoten der anderen beiden "diagonal" verbindet.

Das ist dir alles viel zu abstrakt? Kein Problem. Dann schauen wir uns das Ganze doch einfach ganz konkret an einem Beispiel an. Klick auf das Lautsprechersymbol, um dir die Erläuterungen zu den einzelnen Schritten anzuhören.