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Domain of One's Own
Kursthemen
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Das Konzept sieht vor, dass Hochschulen ihren Studierenden von Beginn des Studiums an eine eigene Domain und Webspace bereitstellen, die sie selbst gestalten können und über die sie volle Kontrolle haben.edu sharing object
Das erwartet dich
Das Konzept einer Domain of One’s Own sieht vor, dass Hochschulen ihren Studierenden von Beginn des Studiums an eine eigene Domain und Webspace, bereitstellen, die sie selbst gestalten können und über die sie volle Kontrolle haben. Sie lernen somit, sich im Netz zu bewegen, Inhalte zu erstellen, verschiedene Tools einzusetzen und können kollaborativ arbeiten. Am Ende des Studiums können sie ihre Inhalte auf eine andere Seite mitnehmen, wie bei einem Umzug. Mit unserem Podcast und den im Projekt entstehenden Materialien soll das Konzept, das bisher vor allem im englischsprachigen Raum umgesetzt wird, auch in Deutschland bekannter und an Hochschulen ausprobiert werden.
Diese Materialsammlung richtet sich in erster Linie an Lehrende, kann aber natürlich auch Studierenden Anregungen geben, die sich eine eigene Domain einrichten möchten. Die einzelnen Materialien müssen in keiner bestimmten Reihenfolge rezipiert werden - ohne Vorkenntnisse bietet sich jedoch an, mit dem Podcast zu beginnen.
Alle Materialien finden sich auch auf der Website https://domain-of-ones-own.de, die im Rahmen des Projekts entstanden ist.
Headerbild: Grey and yellow salt-fish by Uncoated on Pexels licensed under CC 0.
Lernziele
Diese Materialsammlung richtet sich in erster Linie an Lehrende, kann aber natürlich auch Studierenden Anregungen geben, die sich eine eigene Domain einrichten möchten.Lernmethode
PDFs, Podcasts, Texte -
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Was ist Domain of One’s Own?
Kurz gesagt geht es bei Domain of One’s Own (abgekürzt DoOO oder auch Domains) darum, dass Hochschulen ihren Studierenden von Beginn des Studiums an eine eigene Domain Webspace bereitstellen, die diese selbst gestalten können. Sie haben volle Kontrolle über die Domain und die Inhalte, die sie veröffentlichen. Am Ende des Studiums können sie ihre Inhalte auf eine andere Seite mitnehmen – wie bei einem Umzug.
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Was sind die Vorteile?
- (Spielerisches) Aneignen von Wissen und Praxis: Mit einer eigenen Domain lernen die Studierenden, sich im Netz zu bewegen, Inhalte zu erstellen, verschiedene Tools zu nutzen und je nach Szenario auch, kollaborativ zu arbeiten. Sie regt dazu an, sich mit dem Internet und der eigenen Präsenz dort auseinanderzusetzen. Sie können damit Kompetenzen im Bereich Digital Literacies erwerben.
- Autonomie: Die Nutzenden haben Kontrolle über ihre eigenen Inhalte und ihre digitale Identität, gleichzeitig können sie ihr eigenes Lernen besser steuern. Sie erfahren Selbstwirksamkeit und es wird ein anderes Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden gefördert. Über diese Punkte sprachen wir in der Episode Partizipation, Mediendidaktik und Domain of One’s Own Partizipation mit Kerstin Mayrberger.
- Förderung von Offenheit und Vernetzung DoOO fördert eine Kultur der Offenheit, des Austauschs und des Teilens, die in geschlossenen Learning-Management-Systemen (LMS) nicht in der Form möglich ist. Durch die öffentlich zugänglichen Formate ist ein höherer Grad an Austausch und Kollaboration möglich. Mit Alexa Böckel sprachen wir in der Folge Die studentische Perspektive auf Domain of One’s Own u. a. darüber, dass Studierende sich digitale Experimentierräume wünschen, um sich untereinander besser vernetzen zu können und studentische Inititiativen gestalten zu können.
- Möglichkeit alternativer Prüfungsformate: Die Gesamtheit oder Teile der Domain können im Sinne eines Non-Disposable Assignment als Prüfungsleistung gewertet werden.
Anders als in einem geschlossenen Lernmanagementsystem (LMS) bewegen sich die Nutzenden im echten Netz, nicht in einem geschützten Raum. Sie lernen das Internet kennen, wie es wirklich ist, mit allen Vor- und Nachteilen und den nötigen Abwägungen. Durch die Einbindung in ein didaktisches Setting können dabei Risiken abgefangen werden, Studierende können Gefahren erkennen, gemeinsam Risiken und Chancen einschätzen, Abwägungen treffen und Strategien entwickeln. Die betreuenden Lehrenden können diese Dynamiken aktiv adressieren und in der Lehre einordnen.
Domain of One’s Own ist also mehr als ein didaktisches Konzept oder ein Lernszenario, und es kann nicht nur an Hochschulen eingesetzt werden. Es ist kein fest umrissenes, starres Konzept, sondern kann in Teilaspekten, in verschiedenen Öffnungsgraden umgesetzt und an unterschiedliche Umgebungen angepasst werden.
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Wo liegen die Herausforderungen?
So einfach die grundsätzliche Prämisse zu erklären sein mag – allen Studierenden eine eigene Domain – so komplex wird es, wenn DoOO im Detail durchdrungen werden soll, von derUmsetzung ganz zu schweigen. Für die Umsetzung an einer Hochschule müssen viele Bereiche zusammenarbeiten: IT, Verwaltung, Fachbereiche, ggf. müssen Studierendenvertretungen oderPersonalräte einbezogen und Modulhandbücher und/oder Prüfungsordnungen angepasst werden. Weitere Herausforderungen sind:- Überfrachtung mit Erwartungen: DoOO wird oft zu E-Portfolios in einem LMS in Beziehung gesetzt, und unter den gleichen Prämissen verstanden. Es soll einerseits mehr können als E-Portfolios (freie Zugänglichkeit und Sichtbarkeit, Integration in ein offenes Netz), aber andererseits auch all das abbilden, was in einem LMS passiert (ID-Prüfung, Notenvergabe etc.). Durch die weit verbreitete Nutzung von LMS werden diese zum Default und es fällt schwer, in anderen Kategorien zu denken. Die Frage zu Beginn eines Projekts lautet oft: „All das geht doch auch im LMS. Warum sollen wir DoOO machen?“
- Administration und Organisation: DoOO ist gerade in der Anfangsphase aufwendig, und dabei ist ein klarer Nutzen zu Beginn nicht immer quantifizierbar.
- Skalierung und Fachkulturen: In großen Gruppen lässt sich DoOO unter Umständen nur mit großem Aufwand und mit klaren Konzepten umsetzen, die die Vernetzung der Studierenden untereinander sowie Peer Learning fördern. Manche Fächer eignen sich – zumindest auf den ersten Blick – besser für DoOO als andere, die etwas mehr Fantasie und Nachdenken erfordern, um den Einsatz möglich zu machen.
- Kontrollverlust: Ob man Kontrollverlust als Risiko oder Chance betrachtet, hängt auch von der eigenen Sicht auf Lehren und Lernen ab. Die Kontrolle, die Studierende gewinnen, müssen Lehrende abgeben. In jedem Fall stellt dies eine Umstellung dar.
- Alternative Prüfungsform: Domains als Prüfungsleistung zu werten, kann im Rahmen aktueller Prüfungsordnungen eine Herausforderung darstellen.
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Enge Verzahnung technischer und strategischer Aspekte
Zu den grundlegenden Begriffen des offenen Netzes haben wir für unseren Podcast Domain It Yourself mit Axel Dürkop gesprochen. Die Episode findet ihr hier: https://domain-of-ones-own.de/2020/08/15/das-offene-web-domain-hochschule/.Wie bereits erwähnt ist DoOO durchaus eine Herausforderung, wenn es in vollem Umfang umgesetzt werden soll, und die technischen Voraussetzungen lassen sich hier kaum von den strategischen trennen. Ohne Unterstützung der Hochschulleitung lässt sich an deutschen Hochschulen kaum ein hochschulweites System einführen, und für die technische Umsetzung ist in der Regel die zentrale IT verantwortlich. In unserer Podcast-Folge mit Oliver Janoschka vom Hochschulforum Digitalisierung haben wir u. a. über diese verzahnten Herausforderungen gesprochen: https://domain-of-ones-own.de/2021/03/01/hochschulstrategien-fuer-domain-of-ones-own-entwickeln/. -
Wie kann DoOO in der Praxis aussehen?
Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich gerade an deutschen Hochschulen, an denen Veränderungen oft mit großem Verwaltungsaufwand verbunden sind, klein mit DoOO anzufangen. Das Konzept bietet genug Flexibilität, um auch in Teilen umgesetzt werden zu können.
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Welche Fragen muss ich mir stellen, wenn ich mit DoOO starten möchte? Plus einige Umsetzungsvorschläge.
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Technik und Organisation
Was ist technisch möglich? Welche organisatorischen Voraussetzungen hängen damit zusammen?
- Steht z. B. WordPress o. ä. zur Verfügung? Können vielleicht Bereiche der Hochschul-Website genutzt werden? Wird ein LMS eingesetzt, das auch einen öffentlichen Bereich hat und das man nutzen könnte? Lassen die Vorgaben der Hochschule es evtl. zu, dass ich selbst irgendwo Webspace miete?
- Kann die IT unterstützen, oder ist man auf sich alleine gestellt? Brauche ich anderweitige Unterstützung, z.B. Hilfskräfte, die bei der Betreuung der Teilnehmenden helfen?
- Kann jemand bei Fragen zu Datenschutz, Urheberrecht etc. unterstützen?
- In welchem Umfang möchte ich DoOO umsetzen? Brauche ich dazu die Unterstützung der Hochschul- und/oder Fachbereichsleitung? Müssen weitere Gremien eingebunden werden?
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Didaktik
Wie lässt sich DoOO in meine Lehre integrieren?
- Um welches Fach/welches Thema geht es? Steht Wissenserwerb im Vordergrund, eine kritische Auseinandersetzung mit bestimmten Fragen, sollen die Studierenden Texte oder Bilder etc. produzieren …?
- Kann ich es über ein ganzes Semester einsetzen, oder nur punktuell?
- Passt es zur vorgesehenen Prüfung, oder muss die Prüfung separat konzipiert werden?
- Funktioniert DoOO für alle Studierenden, oder muss ich evtl. eine Alternative anbieten?
- Wie viel Freiheit möchte/kann ich den Studierenden geben, wie viel Freiheit halte ich selbst aus?
- In welchem Umfang möchte ich DoOO umsetzen (hier können auch Technik und Organisation limitierende Faktoren sein) – im LMS, geschützt/offen, auf einem WordPress …
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Praktische Umsetzung
Wie kann es aussehen?
Texte:
- Studierende schreiben Texte und geben sich dabei ggf. gegenseitig Feedback (Peer Learning).
- Die Schreibphase kann im geschützten LMS erfolgen, am Ende werden die Texte veröffentlicht (auf einer gemeinsamen Website, auf der Hochschulseite, auf privaten Seiten … ). Die Texte gehören in jedem Fall den Studierenden und sie können damit machen, was sie wollen. Auch sie nicht veröffentlichen!
Videos, Fotos:
- Hier bieten sich während der Produktion noch mehr Möglichkeit zur Zusammenarbeit: Die Studierenden können gemeinsam Videos oder Fotos aufnehmen, bei der Postproduktion und Vertonung zusammenarbeiten etc.
- Veröffentlichung dann wie bei Texten.
- Zusätzlich können natürlich Texte über die visuellen Veröffentlichungen verfasst werden.
Podcast/Audios:
- Mit WordPress lassen sich relativ einfach Podcasts veröffentlichen, die per RSS-Feed abonniert werden können.
- Einzelne Audio-Dateien können ohne großen Aufwand in die meisten LMS und Webseiten einbinden.
Die verschiedenen Medientypen können natürlich miteinander kombiniert werden, und können genutzt werden, um andere Veröffentlichungen zu kommentieren … hier besteht viel Raum für Kreativität.
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Session bei OERxDomains21 und eine Community um die Domain of One’s Own
Zwei Neuigkeiten aus dem Projekt Domain of One’s Own: eine Corporate Learning Community hat sich geformt und wir haben bei der #OERxDomains21mit Jim Groom über unser Projekt gesprochen.
Die Corporate Learning Community #CLCDoOOist in Teilen aus unserem Workshop bei Studiumdigitale an der Uni Frankfurt entstanden. Hier sollen Anleitungen für die eigene Domain entstehen und Austausch rund um die Idee gefördert werden.
Die Konferenz #OERxDomains21 im April war sicher für viele ein Jahreshighlight. Zum ersten Mal wurden die OER Konferenz und die Domains Konferenz pandemie-bedingt und -ermöglicht gleichzeitig und integriert abgehalten. Wir waren zu Gast und haben von unserem Projekt berichtet. Die Aufzeichnung hier am Ende des Podcasts. -
Hochschulstrategien für Domain of One’s Own entwickeln
Oliver Janoschka ist seit seiner Gründung im Jahr 2014 Geschäftsstellenleiter des Hochschulforums Digitalisierung. Vorher arbeitete er für mehr als sieben Jahre im Bereich Hochschulbildung in verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten.
Er verantwortete internationale Policy-Projekte, zum Beispiel als Projektleiter bei der European Association on Lifelong Learning in Higher Education (EUCEN) in Barcelona und Brüssel oder als Dozent und Projektkoordinator für die Robert Bosch Stiftung im Westbalkan. Er studierte Bildungsmanagement, Soziologie und Psychologie an der Universität Hamburg.
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Die studentische Perspektive auf Domain of One’s Own
Wie Unternehmen und Start-Ups die Welt nachhaltiger gestalten können, ist nur einer der Arbeitsschwerpunkte von Alexa Böckel, die am Ende ihres Masterstudiums der Nachhaltigkeitswissenschaft an der Leuphana Universität Lüneburg steht.
Gleichzeitig setzt sie sich seit 2018 für die studentische Perspektive in der digitalen Transformation der Hochschulen ein, erst bei den DigitalChangeMakern des Hochschulforums Digitalisierung, dann in der eigenen Lokalgruppe und im Digitalausschuss des Studierendenparlaments.
Sie forscht und arbeitet zu Sustainable Entrepreneurship und Crowdfunding und schreibt leidenschaftlich über Studierendenpartizipation. Zudem baut sie aktuell ein Netzwerk unter Studierenden auf, die sich an ihren Hochschulen mit Digitalisierung beschäftigen wollen.
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Herzlichen Glückwunsch!
Du hast das Lernangebot erfolgreich durchgearbeitet und konntest hoffentlich viel lernen!