Video "Stadt als Assemblage"
Dieser Kurzfilm versteht sich als Beitrag zur kulturwissenschaftlichen
Stadtforschung und illustriert, wie sich Stadt mit dem theoretischen
Konzept der „urbanen Assemblage“ denken und verstehen lässt. Am Beispiel
einer Forschung über eine Straßenbahn in Rio der Janeiro, der „Bonde“,
wird dieser Denk- und Interpretationsansatz Schritt für Schritt und
vereinfacht erklärt. Thematisiert wird ein kulturwissenschaftlicher
Blick, der sich auf die netzwerkartigen Verbindungen zwischen Menschen,
Dingen und Aktionen richtet und aus dieser Perspektive die Komplexität
des urbanen Alltags greifbarer macht. In der Doktorarbeit von Laura
Kemmer wird auf diese Weise ein direkter Zusammenhang zwischen dem
Trittbrett einer Straßenbahn und sozialen Unruhen in der Stadt erkenn-
und erforschbar. Die pointierten Zeichnungen von Lena Hällmeyer schaffen
die nötige Abstraktion vom tatsächlichen Stadtalltag und heben
relevante Akteure, Prozesse und Argumente hervor.
Es wird deutlich, was
eine Beobachtung des städtischen Alltags zu einer
kulturwissenschaftlichen Forschungsarbeit werden lässt. Solche und
andere theoretische Konzepte dienen in den Kulturwissenschaften dazu,
alltägliche urbane Phänomene in ihrer besonderen Dynamik und Qualität zu
verstehen. Sie erklären die urbane Welt nicht allumfassend, sondern
liefern systematische Denkangebote, die reale Welt argumentierend
interpretieren zu können.