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Multi User Atelier - Farbe
Kursthemen
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Hier findest du zusätzliches Material rund um das Thema Farbe.
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Porträts von Farbforschern
Grundlagenforscher Licht:
Viele Forscher:innen und Erfinder:innen haben sich mit dem Thema Farbe beschäftigt. Hier eine Liste mit ein paar der wichtigsten Personen aus verschiedenen Bereichen
Sir Isaac Newton: Licht als Teilchen
englischer Astronom, Physiker, 1643 - 1727
Es gab verschiedene sogenannte Emissionstheorien über das Licht, die das Licht oder den Vorgang des Sehens als Ergebnis von Partikeln oder "Sehstrahlen" erklärten.
In Isaac Nextons Korpuskeltheorie emittieren leuchtende Körper kleine Partikel, die Korpuskeln (lat. Korpus: Körper, also "Körperchen"). Diese bewegen sich linear und mit einer sehr hohen Geschwindigkeit durch den Raum und können auf Objekte treffen und mit ihnen interagieren. Damit lassen sich Schattenwurf und Lichtreflektion gut erklären, auch verschiedene Farben wurden durch unterschiedlich große Korpuskeln erklärt.
Andere Effekt wie die Brechung oder die Beugung von Licht lies sich damit allerdings nicht gut erklären.
Christian Huygens: Licht als Welle
niederländischer Astronom, Mathematiker und Physiker, 1629 - 1695
Huygens Beitrag zur Erforschung der Farben bestand in der Erkenntnis, dass bestimmte Eigenschaften des Lichts sich nur erklären lassen, wenn man Licht als Welle beschreibt. Er formulierte das Huygenssche Prinzip, das besagt, das jeder Punkt einer Wellenfront als Ausgangspunkt einer neuen Welle betrachtet werden kann, der so genannten Elementarwelle.
Damit lassen sich Erscheinungen wie die Reflektion oder die Brechung von Licht einfacher erklären als mit Newtons Korpuskeltheorie.
Thomas Young: Dreifarbentheorie
englischer Augenarzt und Physiker, 1773 - 1829
Es schon vorher bekannt war, dass durch die Überlagrung von farbigen Lichtern ein Licht mit einer anderen Farbe entsteht. Aber erst der Physiker und Augenarzt Thomas Young stellte in einem Vortrag im Jahre 1801 seine Theorie vor, dass sich dieser Effekt mit drei unterschiedlichen “Farbrezeptoren” im Auge erklären lässt. Farbrezeptoren kann man sich vorstellen als sehr kleine Messgeräte, die die Helligkeit von Licht einer bestimmten Farbe messen können. Herrmann von Helmholtz entwicklete diese Theorie weiter, deshalb wird sie heute Young-Helmholtz-Theorie genannt.
Hermann von Helmholtz: Dreifarbentheorie
deutscher Mediziner und Physiker, 1821 - 1894
Helmholtz entwickelte die Theorie von Thomas Young weiter und zeigte, dass drei Grundfarben zur Erzeugung aller andere Farben ausreichen. Die Rezeptoren dafür sollten nur auf Licht reagieren mit kurzer (violett), mittelerer (grün) und langer (rot) Wellenlänge.
Ewald Hering: Gegenfarbtheorie
deutscher Physiologe, Hirn- und Wahrnehmungsforscher, 1834-1918 Gegenfarbtheorie
Zeitgleich zu Helmholtz und Young formulierte Ewald Hering eine abweichende Theorie, die sogenannte Gegenfarbtheorie. Er ging von der Beobachung aus, dass wir uns zwar ein rötliches Gelb vorstellen können, nicht aber z.B. ein rötliches Grün oder ein bläuliches Gelb. Er ging von vier sogenannten "Urfarben" aus, aus denen sich durch Mischung alle anderen ergeben. Dazu kam noch das Gegensatzpaar Schwarz – Weiß.
Hering vermutete in der Netzhaut chemische Prozesse, die getrennt ablaufen und sich gegenseitig hemmen bzw. verstärken.
Die Entdeckung der drei Farbrezeptoren in der Netzhaut für die Farben Rot, Grün und Blau sprachen lange Zeit alleine für die Dreifarbentheorie, allerdings kann auch diese bestimmte Effekt wie den Sukzessivkontrast nicht erklären.
Spätere neuronale Untersuchungen der Netzhaut zeigten, dass die Rezeptoren in der Netzhaut so verschaltet sind, dass sie als System die von Hering beschriebene Wechselwirkung in Bezug auf die Farbpaare haben.
Farbenlehre & Didaktik:
Johann Wolfgang von Goethe: Farbtheorie
deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher, 1749 -1832
Johann Wolfgang von Goethe ist vor allem als Dichter bekannt, beschäftigte sich aber auch mit Naturforschung. Sein Buch Farbenlehre betrachtete er im Alter selbst als höherwertig als sein schriftstellerisches Werk, obwohl es von zahlreichen Zeitgenossen kritisch beurteilt wurde.
Anders als Isaac Newton, der den Nachweis erbracht hatte, dass sich weisses Licht durch die Addition von Licht unterschiedlicher Farben ergibt, glaubte Goethe, “daß das Licht eine unteilbare Einheit sei und die Farben aus dem Zusammenwirken von Hellem und Dunklem, Licht und Finsternis entstünden, und zwar durch die Vermittlung eines ‚trüben‘ Mediums”
Er entwickelte einen eigenen Farbkreis und untersuchte und beschrieb die Wirkung von Farbe auf den Menschen und wurde so ein Pionier der naturwissenschaftlichen Farbpsychologie.
Johannes Itten
Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und Lehrer am Bauhaus in Weimar, 1888-1967
Der Schüler von Adolf Hölzl beschäftige sich als Maler praktisch mit dem Verhältnis von Form und Farbe und entwickelte die von Hölzel formulierte Kontrastlehre weiter zu seiner eigenen Farbenlehre. Diese vertiefte er durch die Zusammenarbeit mit seinen Schülern als Lehrer am Bauhaus und wurde hier auch zum Begründer der Farbentyplehre, eine Theorie, die Menschen anhand von Augen-, Haut- und Haarfarbe bestimmte Farbtypen als harmonisch zugeordnete und Grundlage war für Farb- und Stilberatung für Kleidung, Make-Up oder Innenarchitektur.
Seine Theorie der Sieben Farbkontraste ist bis heute Basis von Kursen in Gestaltungslehre an verschiedenen Kunsthandwerks- und Kunsthochschulen, auch in dieser App sind diese sieben Farbkontraste Inhalt des Kapitels über das Thema Kontraste, allerdings ergänzt um weitere.
Josef Albers: Farblehre
Chemiker & Pigmentforscher:
Eugène Chevreul: Farbchemiker & Entwickler der Farbauswahl des späteren Schulfarbkastens
französischer Chemiker und Farbtheoretiker, 1786 - 1889
Isolierte als Chemiker mehrere Farbstoffe aus Pflanzen.
Sein Buch De la Loi du Constraste Simultané des Couleurs gilt als eines der wichtigsten Werke zur Farbtheorie.
Er entwickelte einen Farbkreis mit 72 Farben auf Basis der drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Er bestimmt systematisch den maximalen Simultankontrast zwischen Farben und ermittelte so Gegensatzpaare von Farben, diese Farbauswahl ist unter anderem die Basis heutiger Schulfarbkästen
Albert Munsell: Farbchemiker & Entwickler eines Systems der Farben ähnlich HSL
US-amerikanischer Maler und Kunstlehrer, 1858-1918
Munsell verfolgte das Ziel, die Farben in einem Farbkatalog mit eindeutig zuordenbaren Kennzeichnungen verorten zu können. Er ordnete die Farben in einem sogenannten Color tree an, der Stamm besteht aus den unbunten Farben zwischen Schwarz und Weiß. Von diesem Stamm aus gehen die Farben mit ansteigender Sättigung wie Äste kreisförmig nach aussen. Dabei sind die Farben auf dem Kreis so angeordnet, dass Komplementärfarben genau gegenüber liegen.
Die Position in diesem Baum läßt sich numerisch beschreiben:
H (=hue): Position auf dem Farbkreis, wobei 0=rot ist und die Komplementärfarbe grün exakt gegenüber bei 0.5 liegt.
S (=saturation): Abstand vom Stamm, entspricht der Sättigung oder Intensität der Farbe
V (=value): Helligkeit
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