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Kapitel 3: Wer hat das Enzym?

Anreichern von Mikroorganismen

Wir haben an einem geeigneten Standort eine Umweltprobe mit extremophilen Mikroorganismen genommen. Das kann ganz unscheinbar etwas Erde, Schlamm oder Wasser sein. Doch wie geht es weiter?

In einer Umweltprobe können viele Milliarden Mikroorganismen enthalten sein, die vielen verschiedenen Arten angehören. Doch nicht jede Art enthält die passenden Enzyme, die wir benötigen. Allerdings können wir spezialisierte Mikroorganismen, die Enzyme für den Abbau von Phytat besitzen, im Labor anreichern. Hierfür verwenden wir Minimalmedium mit vielen einzelnen definierten Zutaten und Phytat, als einziger Kohlenstoffquelle. Dadurch können fast ausschließlich Mikroorganismen wachsen, die Phytat abbauen können.

Kultivierungsprozess von Umweltproben auf Kohlenstoffquelle in Reagenzgläsern.
Anreichern von Mikroorganismen auf einem definierten Kohlenstoffquelle im Labor von Dr. Christin Burkhardt (CC BY-SA)

 

Wenn du mehr über Kulturmedien und ihre Zusammensetzung erfahren willst, schau in unserem Wiki vorbei.

Doch nicht immer ist das Anreichern im Labor die beste Strategie. Sehr viele Mikroorganismen können auch unter den besten Labor-Bedingungen nicht wachsen. In der Fachliteratur ist oft die Rede davon, dass schätzungsweise nur 1 % aller Mikroorganismen im Labor wachsen.

Daher hängt es immer von der Umweltprobe und den Zielenzymen ab, ob eine Anreicherung von Mikroorganismen sinnvoll ist. Teste es aus:

 

Phytasen aus Extremophilen von Dr. Christin Burkhardt (CC BY-SA)