Interviewreihe: KI im Studium nutzen

Herzlich willkommen zum ersten Video in unserer »Interviewreihe: KI im Studium nutzen«. 

Heute sprechen wir mit der Digital Change Makerin Inga Gostmann über »KI-Werkzeuge für eine inklusive Bildung«. Inga studiert Gender Studies und ist Verfechterin von Bildungsgerechtigkeit. Sie reflektiert über die geringe Präsenz von KI-Technologien in ihrem Studium. Bisher wurden diese Technologien nur am Rande erwähnt, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Möglichkeit für Professor*innen, die Verwendung von KI bei Hausarbeiten zu erkennen. 

Inga stellt fest, dass KI auch im Zusammenhang mit Prüfungen und möglichem Schummeln auftaucht, aber eine offene Diskussion darüber fehlt. Sie ist überzeugt, dass KI vielen Menschen helfen könnte, insbesondere Menschen mit Legasthenie oder Sehbehinderungen. Als Beispiele nennt sie die Unterstützung bei der Überprüfung von Texten oder die Beschreibung der Umgebung für Menschen mit Sehbehinderungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Inga anspricht, ist die Rolle von KI bei der Förderung der Privatsphäre und der Autonomie der Lernenden. Sie betont, dass KI zum Beispiel dabei helfen kann, Anträge für Nachteilsausgleiche zu schreiben, was es den Betroffenen ermöglicht, unabhängiger zu arbeiten, ohne ständig um Hilfe bitten zu müssen. 

Im Hinblick auf die Zukunft von KI in der inklusiven Bildung plädiert Inga dafür, Menschen mit Behinderungen aktiv in den Entwicklungsprozess einzubeziehen, um sicherzustellen, dass die Tools besser an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Sie fordert eine Veränderung der Einstellung gegenüber KI, weg von der reinen Nutzung für Hausaufgaben hin zu einer umfassenderen Integration in den Lehr- und Lernprozess. Abschließend betont sie die Wichtigkeit eines gleichberechtigten Zugangs zu KI-Tools und fordert offene und frei zugängliche Qualifizierungs- und Austauschmöglichkeiten für alle Beteiligten, um sicherzustellen, dass die Bildungsgemeinschaft gemeinsam mit den Entwicklungen in der KI-Technologie Schritt halten kann.