Fischer-Tropsch-Synthese und Aufbereitung
Fischer-Tropsch-Synthese und Aufbereitung
Die Fischer-Tropsch Synthese ermöglicht die Umwandlung eines Synthesegases (zumeist CO und H2) in ein rohölähnliches Produktgemisch. Dabei wird im Vergleich zu Methan- oder Methanol-Synthese kein einzelnes Zielmolekül synthetisiert, sondern Kohlenwasserstoff unterschiedlicher Struktur und Kettenlänge erzeugt. Man unterscheidet hierbei zwischen der Hochtemperatur-Fischer-Tropsch Synthese (HTFT, 300 – 350 °C) die vorwiegend kurzkettige Kohlenwasserstoffe (Benzin) produziert und der Niedertemperatur-Fischer-Tropsch Synthese (LTFT, 200 – 250 °C) die vorwiegend lange Kohlenwasserstoffe (Kerosin, Diesel, Wachse) produziert. Erstere ermöglicht in Teilen auch die direkte Umwandlung von CO2 und H2 während letztere eine vorherige CO2-Reduktion zu CO benötigt. Die Reaktion ist stark exotherm (d.h. es wird Wärme bei der Reaktion frei) und findet bei erhöhten Drücken zwischen 20 und 100 bar statt. Es werden vorwiegend Eisen (Fe) oder Kobalt (Co) Katalysatoren eingesetzt.
Das Syntheseprodukt muss anschließend mit Wasserstoff behandelt (Hydrotreatment) und anschließend in die verschiedenen Produktfraktionen aufgetrennt werden (Fraktionierung).
Die Fischer-Tropsch-Synthese kann
zur synthesebasierten und damit auch strombasierten Produktion von Kraftstoffen
und Spezialwachsen genutzt werden. Insbesondere mit Bezug auf die Produktion
von Kraftstoffen und Chemierohstoffen ermöglicht dieser Syntheseweg eine vom
Rohöl unabhängige Produktionsroute. Weiterhin bietet diese Synthese-basierte
Kraftstoffproduktion, im Vergleich zu Rohöl-basierten Kraftstoffen, im Hinblick
auf die Nutzung in einem Motor oder in einer Turbine, erweiterte Möglichkeiten
optimierte Kraftstoffgemische herzustellen.
Dietrich, V, Buttler, A., Hanel. A, Spliethoff, H. Fendt, S. (2020), Power-to-liquid via synthesis of methanol, DME or Fischer–Tropsch-fuels: a review. In: Energy & Environmental Science, Ausgabe 13, S. 3207-3252