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Lektion 1: Grundlagen ethischer Fallgespräche

1.6 Die Nimwegener Methode

Die Nimwegener Methode wurde an der Universitätsklinik Nimwegen der Niederlande für Kliniken und Pflegeeinrichtungen entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Methode der ethischen Entscheidungsfindung für multiprofessionelle Teams mit dem Ziel, eine optimale ethische Behandlung und/oder Versorgung der Patient*innen zu erreichen. Das multiprofessionelle Team kann sich aus verschiedenen Personen- und Berufsgruppen zusammensetzen, beispielsweise Pflegenden, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Betreuungskräften aber auch die Angehörigen und der/die Bewohner*in selbst können an dem ethischen Fallgespräch teilnehmen.

Das Gespräch wird von einer Person geleitet, die sowohl mit Moderation vertraut ist als auch über ein Grundverständnis der ethischen Theorien verfügt. Die Moderation dient dazu das Gespräch zu strukturieren und alle Teilnehmenden bei der Lösung der ethisch herausfordernden Situation zu unterstützen. Deshalb sollte die moderierende Person ethische Fragen analysieren und in den klinischen Kontext einordnen können. Sie sorgt dafür, dass während des gesamten Gesprächsverlaufs die komplexe Situation und die Emotionen nicht ausufern.

Die 5 Grundannahmen der Nimwegener Methode lauten:

  • Die ethische Fragestellung ist mit der klinischen Praxis verflochten.
  • Das moralische Problem sollte sorgfältig formuliert werden.
  • Die Analyse/ Interpretation wird mit ethischer Argumentation kombiniert.
  • Es gibt eine stringente und kohärente Argumentation.
  • Eine Moderation ist notwendig

 

In der praktischen Durchführung lässt sich die Nimwegener Methode in vier Phasen unterteilen und anhand eines Fragenkatalogs strukturieren:

 

 

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