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Lektion 1: Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland

1.2 Grundlagen der Palliativversorgung

Bevor Sie sich mit den Begriffsdefinitionen auseinandersetzen, erstellen Sie bitte gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden eine Pinnwand zum Thema „Palliativversorgung“. Haben Sie bereits von der Palliativversorgung gehört? Was assoziieren Sie damit?  

Bitte beachten Sie, dass die Pinnwand nicht weiter thematisiert wird. Sie dient ausschließlich als Einstieg, um Ihren Zugang zum Thema zu erleichtern.

Klicken Sie hier, um zur Pinnwand zu gelangen:

Palliativversorgung

Im Folgenden finden Sie Definitionen zentraler Begriffe zur Palliativversorgung. Ergänzen Sie Ihre Pinnwand gern während oder nach dem Lesen des Textes, falls neue Erkenntnisse hinzukommen.

In der Literatur existieren für den Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung eine Vielzahl unterschiedlicher Begrifflichkeiten und Definitionen. Das liegt unter anderem an kulturellen Differenzen und an einer sprachlichen Spezialisierung der Gesundheitsfachberufe.

Während Palliativversorgung im englischsprachigen Raum mit dem Begriff Palliative Care beschrieben wird, gibt es in der deutschen Literatur keinen allgemein anerkannten und als gleichwertig erachteten Ausdruck. Aus diesem Grund rät die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP) zum Gebrauch des Begriffs

Palliativversorgung, als Oberbegriff für alle Aktivitäten der Begleitung und Betreuung von Menschen, die von einer nicht-heilbaren und lebensverkürzenden Erkrankung betroffen sind. 

 

Dies umfasst nach Auffassung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina auch alle Tätigkeiten der ehrenamtlich getragenen Hospizbewegung. Ähnlich äußert sich auch die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V., welche erläutert, dass Hospiz- und Palliativversorgung grundsätzlich dieselben Ziele verfolgen. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal besteht dabei darin, dass Hospizarbeit in der Regel von ehrenamtlichen Helfenden geleistet wird, während die Palliativversorgung von professionellen Fachkräften erbracht wird. Deshalb wird auch im Verlauf dieser Fortbildung oftmals nur von Palliativversorgung gesprochen. Grundsätzlich sind aber immer sowohl die Hospiz- als auch die Palliativversorgung gemeint.

Neben dem Begriff der Palliativversorgung hat sich in den letzten Jahren in Nordamerika und Europa zusätzlich die Bezeichnung der Versorgung am Lebensende (End-of-life Care) etabliert. Grund hierfür ist, dass Palliativversorgung in der Öffentlichkeit häufig mit dem Vorhandensein einer onkologischen Erkrankung in Verbindung gebracht wird. Dementgegen soll der Begriff der Versorgung am Lebensende verdeutlichen, dass Palliativversorgung grundsätzlich allen Personen unabhängig von Diagnose und Versorgungsstruktur offensteht und auch in allen Versorgungsformen des Gesundheitswesens erbracht werden kann.

Beachtet werden muss allerdings, dass diese Bezeichnung zum Teil synonym zu den Begriffen der Hospiz- und Palliativversorgung verwendet wird. Darüber hinaus wird der Begriff des Lebensendes in zwei unterschiedlichen Zusammenhängen benutzt, sodass eine Erläuterung des Kontextes notwendig ist.

Während das National Institute of Health and Care Excellence (NICE) den Zeitrahmen der Versorgung am Lebensende auf die letzten zwei bis drei Lebenstage begrenzt, verstehen andere Autor*innen hierunter den Zeitraum der letzten Lebensjahre nach Diagnosestellung einer nicht-heilbaren Erkrankung.

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