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Die Gemeinwohl-Matrix im Detail

Jetzt steigen wir in die Tiefe der Gemeinwohl-Bilanz und der dazugehörigen Matrix ein. Wir erläutern euch alle Wertesäulen, Stakeholder:innen und zeigen euch, wie genau die Matrix funktioniert und eingesetzt werden kann.

1. Einstieg

1.4. Die politische Perspektive

Es wird angestrebt, dass diese Auditfunktion auf eine staatlich geregelte Kontrollinstanz übergeht bzw. das Audit von einer solchen kontrolliert wird. Das Fehlen einer staatlichen Beteiligung ist zurzeit vorwiegend darauf zurückzuführen, dass sich staatliche Institutionen eher einem anderen Wirtschaftsmodell verpflichtet fühlen. Die GWÖ setzt zwar auf eine marktwirtschaftliche Ordnung, transzendiert die ideologischen Grenzen dieses Wirtschaftsmodells allerdings in wesentlichen Punkten und wird daher von staatlichen Instanzen noch vorsichtig betrachtet (vgl. Felber, Hofielen 2019: 6).

Die Gemeinwohl-Bilanz ist derzeit ein freiwilliges Instrument, das von Unternehmen selbst erstellt wird und soll aus Sicht der GWÖ-Bewegung später einen verpflichtenden Charakter annehmen. Unternehmen, die sich dem Modell anschließen, sollen in verschiedener Weise belohnt werden. Welche Elemente die Bilanz konkret enthalten soll, ist Gegenstand eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses, an dem viele Menschen beteiligt sind. Es soll ein Anreizsystem geschaffen werden, in dem zum einen durch Produktkennzeichnung und entsprechend hervorgerufene, sich ändernde Konsumentscheidungen Vorteile für bilanzierende Unternehmen generiert werden. „Zum anderen strebt die Bewegung eine differenzierende Behandlung von Unternehmen durch die Berücksichtigung der Gemeinwohl-Bilanz seitens staatlicher Instanzen an“ (Felber 2014).