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Zur Ideengeschichte der Gemeinwohl-Ökonomie

Die Gemeinwohl-Ökonomie wurde Anfang der 2010er Jahre von Christian Felber initiiert, um eine ethischere Wirtschaftsform zu fördern. Sie knüpft an ältere soziale und ökologische Bewegungen an, die Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltiger gestalten wollen. Erste Ideen wurden bereits von Aristoteles beschrieben.

Aber lies hier weiter, um mehr zu erfahren!

3. Gesellschaftliche und politische Richtungen

3.2. Liberalismus

Der Liberalismus sieht in der Realisierung individueller Freiheit den besten Beitrag zum Gemeinwohl, der sich als das größtmögliche Glück einer größtmöglichen Zahl von Menschen darstellt. Eigennutz und Gemeinwohl schließen sich hier nicht aus, vielmehr führt die Verfolgung der eigenen Interessen durch die „unsichtbare Hand“ letztlich auch zum Gemeinwohl. Adam Smith (1723 – 1790) begründete die Theorie der „unsichtbaren Hand“. Dieser Begriff bezeichnet die Selbststeuerung der Wirt­schaft von Angebot und Nachfrage. Dadurch entstehe eine ordnende und regulie­rende Kraft, die den Effekt hätte, dass das egoistische Verhalten eines Einzelnen zu einer größtmöglichen wirtschaftlichen Bedürfnisbefriedigung der Gesellschaft führt (vgl. Steindl 2015: 107). Laut Adam Smith wird der gesamtwirtschaftliche Nutzen durch die individuelle Nutzenmaximierung hervorgebracht.

Nach liberalen Auffassungen (Locke) stellt sich das Gemeinwohl erst im Vollzug der politischen Willensbildung heraus (Konkurrenztheorie) (o. A. 2021). Das Gemeinwohl verlangt daher nach einer politischen Mitwirkung in einer staatlichen Ge­meinschaft. Während geschlossene Gesellschaften auf einer für alle verbindlichen Weltanschauung beruhen, ist in offenen Gesellschaften das Gemeinwohl also erst Ergebnis eines dynamischen und pluralen Willensbildungsprozesses: Bestehendes wird überprüft und Neues kann sich entfalten.