Interview
Interviewreihe: KI im Studium nutzen
Herzlich willkommen zu zwei weiteren Videos in unserer Interviewreihe. In beiden Gesprächen geht es unter anderem um die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt.
Dazu haben wir mit der Masterstudentin Rosa Steffens gesprochen. Sie studiert gerade im Master Biochemie und Molekular Biologie an der Universität Potsdam und hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit plastikabbauenden Enzymen beschäftigt. Nebenbei arbeitet sie in den MINT-VR-Labs, ein Projekt der Berliner Hochschule für Technik, gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschule. In diesem Projekt werden VR-Anwendungen in der Lehre von MINT-Fächern einsetzen. Als Ehrenamt engagiert sie sich bei der Initiative DigitalChangeMaker des Hochschulforum Digitalisierung.
Rosa betont im Video die Bedeutung von KI in der Gesellschaft und ihre persönliche Nutzung von ChatGPT. Sie sieht großes Potenzial für KI in der Bioinformatik und der Datenwissenschaft. In Bezug auf die Arbeitswelt glaubt sie, dass KI bereits ihre Berufswahl beeinflusst hat und auch weiterhin Veränderungen mit sich bringen wird. Rosa betont die Notwendigkeit von technologischem Verständnis, kritischem Denken und interdisziplinärem Austausch für Studierende, um die Chancen der KI optimal nutzen zu können.
Zum Thema KI in der Arbeitswelt haben wir außerdem mit dem angehenden Mediziner Gürcan Özden gesprochen. Gürcan studiert Humanmedizin in Frankfurt und befindet sich am Ende seines Studiums. Er engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Projekten: der Initiative DigitalChangeMaker, die sich für digitale Transformation in Hochschulen einsetzt. Außerdem ist er Leiter im Projekt »Digitale Medizin« bei der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVDM).
In diesem Video berichtet Gürcan über seine Erfahrungen mit KI in Studium und Beruf. Ursprünglich studierte er Wirtschaftsingenieurwesen, wechselte dann aber zum Medizinstudium, weil er einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Menschen leisten wollte. In seinem Medizinstudium hat er bisher wenig mit KI-Technologien zu tun gehabt, außer in speziellen Kursen wie Pathologie und Radiologie. Persönlich nutzt Gürcan KI-Tools wie ChatGPT in seinem Studienalltag. Er sieht das Potenzial von KI im Gesundheitswesen, insbesondere in der Forschung, im medizinischen Betrieb und in der Patientenversorgung. Datenschutz ist eine Herausforderung, aber er betont die Notwendigkeit, KI-Technologien in das Gesundheitswesen zu integrieren.
Im Medizinstudium wünscht sich Gürcan eine stärkere Präsenz von KI-Themen, um die Studierenden besser auf die sich verändernde Arbeitswelt vorzubereiten. Er betont die Bedeutung einer gesunden Lernkultur, die nicht nur auf Prüfungen, sondern auch auf praktische Anwendungen ausgerichtet ist. Für die Zukunft erwartet er große Veränderungen durch KI im Gesundheitswesen, insbesondere in Forschung, Diagnostik und Therapie. Die Rolle der Hochschulen sieht er darin, eine offene Diskussionskultur zu fördern, die technische Infrastruktur bereitzustellen und eine gesunde Lernkultur zu entwickeln, die auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Er hofft auf einen Kulturwandel an den Universitäten und betont die Notwendigkeit, belastbare und flexible Studierende auszubilden.