Checkliste
In der folgenden Checkliste wird dargestellt, was bei der Umsetzung von Nachrichten zu Krisenthemen, die auch für die eigene Lebenswelt von Bedeutung sein können, z. B. Scheidung, Tod oder Mobbing, zu beachten ist. Bei der sprachlich-inhaltlichen Gestaltung sollte zunächst die Relevanz des Themas für Kinder überprüft werden und eine intensive Auseinandersetzung mit der Zielgruppe geschehen: Was könnte sie bereits zum Thema wissen – in Abhängigkeit ihrer entwicklungspsychologischen Reife? Daher ist es bei der inhaltlichen Gestaltung von Bedeutung, Kinder nicht mit Informationen zu überladen (Information Overload).
Darüber hinaus sollten auch Spekulationen und Ironie vermieden werden. Objektivität ist von besonderer Bedeutung: Journalistische Texte sollten erklären und Themen von unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten. Kinder wollen verstehen, was in der Welt passiert. Bei der sprachlichen Gestaltung sollten daher komplizierte Sachverhalte einfach und kindgerecht erklärt werden. Kinder möchten auch ernst genommen werden, daher ist es wichtig, Informationen kindgerecht, also einfach und erklärend, aber nicht kindlich und verniedlicht zu vermitteln. Ein weiteres zentrales Element ist es, Kindern den richtigen Umgang mit Krisenthemen zu vermitteln. Journalistische Angebote sollten daher auch Lösungsmöglichkeiten im richtigen Umgang mit den Themen vermitteln. Dazu gehören z. B. Gespräche mit Eltern oder Lehrkräften. Wichtig ist, mögliche Ängste zu nehmen und Krisen, zum Beispiel im Kontext von Mobbing in der Schule, als Lernchance zu nutzen, zu reflektieren und damit einen selbstsichereren Umgang mit Themen dieser Art zu fördern.
Bei der grafischen Gestaltung von Krisenthemen kommt es besonders darauf an, problematische Themen in der Lebenswelt von Kindern nicht zu emotionalisieren. Es ist wichtig, Geschehnisse zu bebildern, dennoch sollten diese – in Anbetracht der entwicklungspsychologischen Reife – auch entsprechend auf die Zielgruppe angepasst sein. Bilder mit Naheinstellungen von Toten und Schwerverletzten sollten nicht gewählt werden, weil diese u. a. Ängste schüren können. Hier sollte lieber die Totale als Einstellungsgröße gewählt werden. Das Design sollte lebendig, munter und farblich sein. Um Sachverhalte leichter zu erläutern, können Grafiken und Trickelemente wie Erklärstücke eingesetzt werden.
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Checkliste von Bérénice Rupprecht, Merle Wichmann, Nena Todorovic ist, wenn in Teilen nicht anders angegeben, lizensiert unter CC-BY Creative Commons 4.0