Wo kommt der Ton her? Der Ton beim Singen entsteht im Kehlkopf. Dieser sitzt am Ende der Luftröhre und Du kannst ihn von außen kurz unterhalb des Kinns am Hals tasten. Allerdings ist der Ton an dieser Stelle noch lange nicht fertig: würde man den Ton direkt am Kehlkopf mit einem Mikrophon abnehmen, klänge es etwa wie bei einer einfachen Tröte. 

Für die Tonerzeugung sind die Stimmlippen verantwortlich. Diese liegen waagerecht im Kehlkopf und verlaufen von vorne nach hinten. Beim Sprechen oder Singen nähern sich die Stimmlippen aneinander an und bilden einen schmalen Spalt, die Stimmritze. An dieser Stelle werden beim Ausatmen die Töne erzeugt. Das bedeutet konkret, das die Stimmlippen sich für einen ganz kurzen Moment verschließen und wieder öffnen. Dadurch wird der Luftstrom ständig für eine kurze Zeit unterbrochen und die Luft kommt nicht gleichmäßig herausgeströmt, sondern wird in Schwingungen versetzt. Das wechselnde Öffnen und Schließen der Stimmlippen geht so schnell, dass man diesen Vorgang mit dem Auge nicht sehen kann. Je höher der Ton ist, desto schneller öffnen und schließen sich die Stimmlippen. Diese Luftschwingungen werden auch Schall genannt und von unserem Ohr als Töne wahrgenommen. 

Entscheidend für den Klang der Töne ist der Weg vom Kehlkopf bis zu den Lippen. Dieser Weg heißt Vokaltrakt und ist der Raum, der für die Klangfarbe und die Vokale wichtig ist (Siehe auch den Text über Resonanzräume). Man kann sich das ein bisschen wie bei einer Trompete vorstellen: hier hat das Mundstück die gleiche Funktion wie der Kehlkopf und erzeugt Schwingungen. Die Schwingungen gelangen in das Schallrohr und werden dort so verändert, das am Ende der gewohnte Klang entsteht. Der Ton entsteht damit am Kehlkopf, ist aber erst fertig, wenn er die Lippen verlässt.