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Ziele der Verkehrs-/Mobilitätswende

Website: Hamburg Open Online University
Kurs: Mobilität findet Stadt
Buch: Ziele der Verkehrs-/Mobilitätswende
Gedruckt von: Gast
Datum: Donnerstag, 19. September 2024, 04:12

Beschreibung

Im ersten Kapitel hast du bereits einiges über die Verkehrs- und Mobilitätswende erfahren. Vielleicht hast du dich bereits gefragt, was eine gelungene Mobilitätswende beinhaltet und wie eine Stadt aussieht, in der die Mobilitätswende stattgefunden hat (Spoiler: so eine Stadt existiert noch nicht, aber einige sind schon ein gutes Stück näher dran als deutsche Städte).

1. 2030-Agenda und SDGs

Die Mobilitätswende soll natürlich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit stattfinden. 2015 wurde auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in New York die Agenda2030 von den UN-Mitgliedstaaten verabschiedet. Ein wichtiger Teil der Agenda2030 sind die 17 Sustainable Development Goals (auf Deutsch: Ziele für eine nachhaltige Entwicklung). Darin sind Ziele und Maßnahmen zu Themen wie Armutsbekämpfung, Geschlechtergerechtigkeit, nachhaltigem Wachstum und zur Eindämmung des Klimawandels formuliert. Nachhaltige Mobilität ist Bestandteil des SDG 11 Nachhaltiger Stadtentwicklung.

17 Kacheln die symbolisch die Nachhaltigkeitsziele darstellen
Ziele für nachhaltige Entwicklung von Bundesregierung (CC BY)
 

 

In Hamburg befasst sich der Hamburger Senat mit  der Umsetzung der SDGs - unter anderem mit der Umsetzung eines Verkehrsentwicklungsplanes (VEP). Speziell darum kümmert sich die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Mit dem VEP soll gewährleistet werden, dass in der Innenstadt und den Zentren der Stadtteile konsequent die Inklusion, der Lärmschutz, die Minderung von CO2-Emissionen und Luftverschmutzung Vorrang vor dem motorisierten Individualverkehr bekommen.

2. Ziel(e) der Mobilitätswende

 

Das oberste Ziel der Mobilitätswende ist die Senkung des Energieverbrauchs des Verkehrssektors ohne Einschränkung der Mobilität. D.h. allen Menschen, unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben, eine autounabhängige Fortbewegung mit Bus, Bahn, Rad, zu Fuß und mit geteilten Fahrzeugen bequem, sicher und bezahlbar zu ermöglichen. Also mehr Mobilität mit weniger Verkehr! So werden CO2-Emissionen eingespart. Gleichzeitig sorgt die Mobilitätswende dafür, dass mehr Leben auf die Straßen zurückkehrt und Raum zum Verweilen, Spielen, sich Begegnen und zum Durchatmen schafft.
Damit das auch gelingt, sollen u.a. diese Punkte erfüllt werden: [1]

  • Gut ausgebaute Fuß- und Radwege
  • Gut getaktete Bus- und Bahnverbindungen (Hamburg-Takt verlinken)
  • Sichere Straßen, mehr Platz für Menschen (Verlinkung zu Mission Zero im Kapitel 3)
  • Gerechte Verteilung der Kosten des Verkehrs
  • Raus aus dem Verbrennungsmotor, deutlich weniger Auto

In Hamburg wurden diese Ziele in 2015/2016 zusammen mit dem Mobilitätsbeirat und einer behördenübergreifenden Arbeitsgruppe ausformuliert und in die Drucksache „Mobilität in Hamburg – Ziele“ eingeflossen.

Karte mit Zielen
Mobilität in Hamburg - die Ziele von unbekannt (CC BY)

 

 

3. Leitbild “Stadt der kurzen Wege” oder die lebenswerte Stadt

Die Mobilitätswende geht mit einem Bewusstseinwechsel einher: Die ökologischen Erfordernisse und sozialen Bedürfnissen nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer:innen bekommen Vorrang gegenüber dem MIV. Wie du bereits in Kapitel 3 erfahren hast: Seit den 1980er Jahren wird vielerorts ein Leitbild einer Stadt der kurzen Wege verfolgt: die Distanzen zwischen Wohnen, Arbeit, (Nah-)Versorgung, Dienstleistungen, Freizeit- und Bildungsorten sollen (wieder) verkürzt werden. Die Quartiere werden nachverdichtet und bieten eine Vielfalt der Funktionen an, sodass das Verkehrsaufkommen reduziert und der Verkehr vermieden kann. In aktuellen Entwicklungen liegt der Fokus auf einer “lebenswerten Stadt”, als attraktiver Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsort. Wie du in diesem Kapitel noch erfährst, zeichnen sich Städte durch innovative Verkehrslösungen und eine moderne Verkehrspolitik aus, die in internationalen Rankings als “lebenswert” gelten.