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(Un)komfortables Wohnen
Kursthemen
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Einen Großteil des Jahres konditionieren (klimatisieren) wir die Luft unserer Innenräume auf eine Wohlfühltemperatur von 22° - das bedeutet, in den kühlen Jahreszeiten wird geheizt, und in den warmen Jahreszeiten auch in unseren Breitengraden gekühlt - ein Zustand, den wir uns Anbetracht des vorangeschrittenen Klimawandels schon lange nicht mehr leisten können. Unter dem steigenden Energiepreis- und Umweltverantwortungsdruck hat sich das Verhältnis zum Energieverbrauch verändert. Die neue gesellschaftliche Haltung erzeugt zwar eine starke Nachfrage nach energetisch effizienteren Gebäuden, hat aber nicht zu einer neuen Einstellung in Bezug auf eine alternative Benutzung und Konfiguration von Wohnraum geführt.
Vor dem Hintergrund dieses einseitig ökologisch-ökonomisch motivierten Umdenkens entwickelt sich Wohnraum unter dem Druck der Bauvorschriften mehr und mehr zum hermetisch abgegrenzten Raum, eingepackt in Schichten aus Dämmstoffen, Folien und Gipskarton, bestückt mit aufwändigen Lüftungs- und Wärmetauschanlagen. Nutzer*innen der Gebäude sind als potentielle Fehlerquelle im Betriebsprozess weitestgehend ausgegrenzt anstatt sie als intelligente und lernende Regulierungsinstanz in den Betrieb und das Selbstverständnis der Gebäude einzubeziehen.
(un)komfortables Wohnen will daher analysierend, kategorisierend und erzählend über den Umgang mit thermischem Komfort durch alternative Nutzung und Konzeption von Wohnraum beschreiben. Im besonderen Fokus steht dabei der Umgang mit thermisch unkonditionierten (kalten) Räumen im Wohnungsbau. Die Integration von unkonditionierten Räumen ermöglicht uns nicht nur emissionsärmer zu bauen, es erlaubt uns auch privat und öffentlich, innen und außen weiter zu verhandeln, bilden Übergänge zum städtischen Raum, und erlauben uns Wohntypologien zu entwickeln, die auch offen für zukünftige Nutzungen sind.
(un)komfortables Wohnen will unsere Verhaltensweisen und Gewohnheiten von Benutzer*innen und Gebäuden in Bezug auf thermischen Komfort beleuchten, die sozio-ökonomische Beziehungen sichtbar machen und Strategien offenlegen, die schon in der frühen Phase des Entwurfes eine Auswirkung auf die Energiebilanz haben. Dieses wachsende online Archiv dient Studierenden und allen Planenden der Architektur sowohl als Informationsmedium als auch als Toolbox, und steht auch einer breiten interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung als Bildungsbeitrag zur Baukultur.
(un)komfortables Wohnen ist eine wachsenen Sammlung von Beispielen klimatischer Raumschichtung als Grundlage für eine Auseinandersetzung für eine andere ökologische Architektur, welche die Beziehung von räumlichen Gefüge und Umwelt in ihren Mittelpunkt stellt.
(un)komfortables Wohnen besteht aus 4 wachsenden Sammlungen
> as-found: (un)komfortable räumliche Situationen im urbanen Gefüge
> Sammlung räumlicher Strategien für unkonditionierte Räume anhand vernakulärer Beispiele
> Sammlung räumlicher Strategien für unkonditionierte Räume anhand zeitgenössischer Beispiele
> Sammlung studentischer Entwürfe:Klimaschichtung als Strategie zur Transformation von obsoletem Gebäudebestand
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Beobachtungen zu vermeintlich unkomfortablen Situationen werden in fotografischen Bildserien zusammengefasst:
Die (un)komfortable Situation die wir suchen, soll eine informelle räumliche Situation und Strategie sein, die als (un)komfortables Wohnen umgedeutet werden könnte. Es sollen Situationen sein, welche mit thermisch unkonditionierten (kalten) Räumen umgehen - diese müssen nicht zwingend Wohnen als Programm beinhalten, aber eben umgedeudet werden können, oder eine räumliche Strategie aufweisen, die auch für das Wohnen verwendet werden könnte. Die Situation kann unterschiedliche Maßstäbe des (un)komfortablen aufweisen .
Informelle Situationen sind oft emotional aufgeladen, und können sich daher gut als Kommunikator für innovative Ideen eignen - wie z.B. das Künstlerloft als Sinnbild für gross- und freizügies Wohnen, romantisiert, oft illegale Verhältnisse und eben auch vermeintlich mangelnder Komfort werden unsichtbar. Die Bilderserie sollte auch zeigen, dass das, nach was wir suchen, eigentlich schon da ist. -
Energieeffizienz wird oft losgelöst vom Gebäudeentwurf gedacht, die gebäudehülle dabei als hermetische Grenze zwichen Innen- und Außenraum definiert. Dabei könnte Energieeffzienz, oder besser ökologisches Bauen, als Ausgangspunkt für eine Architektur nehmen, die ihre Beziehung zwischen Umwelt und bauliches Gefüge neu definiert. Welche räumlichen Strategien können wir dafür entwickeln?
Um dies zu beantworten, müssen wir nichts neu erfinden, wir können, um weiter vorwärts zu kommen, in die Vergangenheit blicken. In der vernakulären Architektur, war es eine Notwendigkeit, das Gebäudekonzept mit den zur Verfügung stehenden Mittel, als auch auf den klimatischen und geografischen Kontext genau anzupassen.
Der Blick in die Vergangenheit, soll für eine kritische Neuinterpretation einer ökologischen Architekturproduktion dienen
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Diese sich ständig erweiternde Sammlung bestückt sich aus verschiedenen seminaristischer Lehrveranstaltungen der Professur Entwerfen, Stadt und Quartier vetreten durch Prof. Barbara Ludescher
Die Strategien im Umgang mit unkonditionierter Raum beziehen sich in ihrem Prinzip auf die vernakulären Projekte aus dem vorherigen Kapitel. Benutzung der wachsenden Sammlung: Bitte klicken Sie auf das jeweilige Schnitt -Diagramm, damit öffnen Sie das jeweilige Projekt, über die kleinen Hot-Spots wird weitere Information sichtbar.