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J.S.Bach: "Air" aus der Suite D-Dur - Dennis Bischoff

Website: Hamburg Open Online University
Kurs: Arrangieren für das Klassenmusizieren
Buch: J.S.Bach: "Air" aus der Suite D-Dur - Dennis Bischoff
Gedruckt von: Gast
Datum: Donnerstag, 21. November 2024, 14:23

1. Teaser

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In dem Video-Tutorial „Schulpraktisches Arrangieren mit Dennis Bischoff – Air“ arrangieren wir barocke Musik für Schülerchor und Klavier, sodass die Schülerinnen und Schüler (im folgenden: SuS) einen neuen Zugang zur Musik dieser Epoche finden können.

 
Unser Beispiel ist die Air von Johann Sebastian Bach. Als Vorlage dient uns das Original für Streicherensemble, welches wir uns von der Homepage www.imslp.com herunterladen und somit aufrufen können. Ziel ist es, durch Veränderung von Rhythmik und Stil einen neuen Zugang für SuS zu schaffen.
 
Werke von J. S. Bach sind besonders gut geeignet für ein Arrangement und eine Bearbeitung, da sie sehr flexibel und zeitlos komponiert sind. Auch berühmte Musiker wie Eugen Cicero oder Glen Gould haben bereits Bach arrangiert, z.B. die Badinerie: 
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Eugen Cicero - Swinging Bach

 
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2. Die verschiedenen Schritte

Starten wir nun mit dem Arrangement. Im Original von Bach wiederholt sich der A-Teil. Um einen möglichst großen Kontrast zu erzielen, belassen wir den Anfang (1. Durchlauf des A-Teils, im folgenden erster Teil) im klassischen Stil und der gewohnten Rhythmik, und ändern diese dann in der Wiederholung (2. Durchlauf des A-Teils, im folgenden zweiter Teil). Wir widmen uns in dieser Beschreibung dem zweiten Teil:


3. Melodie, Tempo und Stilistik

Um die Melodie singbarer zu gestalten, entfernen wir kleine Schwierigkeiten, wie z.B. Vorschläge. Ansonsten belassen wir die Melodie bezüglich des Tonmaterials bis auf ein paar kleine Ausnahmen nahezu im Original.

Anschließend verdoppeln wir das Tempo und wechseln in den Swingstil. Dadurch wirkt die Melodie sehr schwungvoll und fast fröhlich. Dies unterstreichen wir, in dem wir die Rhythmik zum Ende hin noch mehr zugunsten des Stils verändern (s. Abb. 1).

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4. Klavierbegleitung

Wir planen eine einfache Klavierbegleitung. In unserem Beispiel setzen wir ausschließlich Basstöne und Akkorde, da der Arrangeur auf diese Art und Weise besser begleiten kann. Es ist natürlich auch möglich eine Klavierbegleitung auszusetzen (s. Abb. 2).

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5. Harmonik

Bei der Harmonik halten wir uns stark an das Original von Bach. Das wird im ersten Teil besonders deutlich, aber auch im zweiten Teil ist es gut zu erkennen. Hierbei ergänzen wir einige Harmonien durch jazzige und Swing-typische Tensions, z.B. fügen wir zum Em7 eine b5 hinzu. 


6. Rhythmik Begleitung

Hier setzen wir verschiedenen Akzente und Breaks, sodass der Stil des Swings noch plakativer zu hören ist (s. Abb. 3)

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7. Walking Bass

Dieses Arrangement eignet sich besonders für Walking Bass, da wir in der Harmonik häufig aufsteigende Quarten bzw. absteigende Quinten finden. Als hätte Bach es damals schon für dieses Arrangement so vorbereitet ;) 


8. Begleitstimmen

Da wir für Schulchor arrangieren, fehlen uns noch Begleitstimmen neben der Melodiestimme, die in unserem Fall vom Sopran übernommen wird. Wir fügen außerdem noch eine Alt- und eine Männerstimme hinzu. Dabei achten wir darauf, dass die Männerstimme in angenehmer und singbarer Singlage liegt.

Die beiden Begleitstimmen setzen wir entweder als rhythmische Akzente (wie Blechbläser in einer Bigband, s. Abb. 4) oder als homogenen Chorsatz gemeinsam mit dem Sopran (s. Abb. 5).

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9. Text

Abschließend fehlt uns noch ein passender Text, da wir schließlich mit Sängerinnen und Sängern arbeiten. Um den Fokus weiterhin komplett auf die Musik zu legen, setzen wir für die Sängerinnen und Sänger Vokalisen. Dabei sollte versucht werden, ähnliche Zählzeiten mit ähnlichen Silben zu besetzen (s. Abb. 6). Dabei sollte man sich allerdings nicht auf diese Vorgabe versteifen, in verschiedenen Momenten müssen und dürfen wir auch gerne mit anderen Silben arbeiten, z.B. zugunsten der Singbarkeit.

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10. Artikulation und Dynamik hinzufügen

Nun liegt es an euch: Schnappt euch ein Stück alter Meister und versucht dieses zu arrangieren. Probiert viel aus und lasst viel zu, dabei entstehen meist die besten Ideen!
 
Viel Spaß!