1. Was ist die Bioökonomie?
1.3 Verfahren der Bioökonomie
In der Bioökonomie werden eine Vielzahl an unterschiedlichen Verfahren eingesetzt, mit dem Ziel einheitliche Produkte aus einem biologischen, oft uneinheitlichen Rohstoffstrom zu generieren. Unter anderem werden biologische, chemische, mechanische und thermische Verfahren eingesetzt, um die Biomasse entweder in Zwischenprodukte oder in Endprodukte zu überführen. Oft kommt auch eine Kombination von unterschiedlichen Verfahren zum Einsatz.
In den folgenden Kapiteln werden verschiedene Verfahren genauer vorgestellt. Dazu zählt/zählen u. a.:
- Das biologische Verfahren der anaeroben Fermentation, bei dem verschiedene Mikroorganismen die Biomasse über diverse Zwischenprodukte zu Biogas wandeln,
- das chemische Verfahren der Herstellung von Viskosefasern, wobei Zellstoff zunächst in Natronlauge aufgelöst und anschließend in einem sauren Fällbad zu Fasern „gesponnen“ wird,
- verschiedene mechanische Verfahren (grundsätzlich können z. B. alle Ernteverfahren zu den mechanischen Verfahren gezählt werden); insbesondere in dem Kapitel Bau und Konstruktion werden verschiedene Möglichkeiten erörtert, mechanisch vorbehandeltes Holz (z. B. in Form von Balken) als Bauholz zu nutzen,
- thermische Verfahren, bei denen die Biomasse unter Temperatureinwirkungen behandelt wird; dabei können aus Biomasse beispielweise Gase, Öle oder Feststoffe erzeugt werden.
Je nach Prozess und gewünschtem Produkt werden also verschiedene Verfahren eingesetzt und kombiniert. In den folgenden Kapiteln lernen Sie einzelne Verfahren und Produkte der Bioökonomie genauer kennen.