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Vom Kompetenzerwerb zur Kompetenzförderung

3. Deutscher Kompetenzrahmen

Neben dem DigCompEdu auf europäischer Ebene gibt es auf Bundesebene den Kompetenzrahmen der KMK, in dem vorrangig die benötigten Kompetenzen für eine digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt von Lernenden beschrieben werden. Da wir uns in diesem Modul mit der Förderung von Kompetenzerwerb beschäftigen,

Einführung

Die Strategie der Kultusministerkonferenz Bildung in der digitalen Welt wurde im Dezember 2016 veröffentlicht und ein Jahr später noch einmal in einer aktualisierten Version bereitgestellt. Mit dieser Strategie soll ein Handlungskonzept zum Umgang mit den Herausforderungen von Digitalisierung und Bildung bereitgestellt werden. Dabei werden folgende Handlungsfelder in der Strategie thematisiert:

  1. Bildungspläne und Unterrichtsentwicklung, curriculare Entwicklungen
  2. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden
  3. Infrastruktur und Ausstattung
  4. Bildungsmedien
  5. E-Government und Schulverwaltungsprogramme, Bildungs- und Campusmanagementsysteme
  6. Rechtliche und funktionale Rahmenbedingungen
  7. Kompetenzbereiche in der Strategie "Bildung in der digitalen Welt"

Mit dieser Strategie liefert die Kultusministerkonferenz einen wichtigen Beitrag, um die benötigten Kompetenzen für eine digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt zu beschreiben.

Die Kompetenzen werden dafür in folgende sechs Bereiche aufgeteilt:

  1. Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren
  2. Kommunizieren und Kooperieren
  3. Produzieren und Präsentieren
  4. Schützen und sicher Agieren
  5. Problemlösen und Handeln
  6. Analysieren und Reflektieren

Der Kompetenzbereich Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren beschreibt den angemessenen Umgang mit einer ständig wachsenden Menge an Daten und Informationen, die allen Menschen durch digitale Technologien zur Verfügung steht. Umgang meint dabei das Suchen, Finden und Auswählen relevanter und vertrauenswürdiger Quellen und Informationen, die kritische Reflexion und Bewertung dieser sowie die Organisation, Nutzung und Speicherung der gefundenen Daten und Informationen. Für eine weitergehende Erklärung dieses Kompetenzbereichs schaut Euch das Video dazu vom digital.learning.lab an.

Hier geht es zum Video: KMK-Kompetenzbereich in der digitalen Welt "Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren" .

Um im digitalen Raum adäquat Kommunizieren und Kooperieren zu können, braucht es entsprechende Kompetenzen, digitale Werkzeuge zur angemessenen und effektiven Kommunikation einsetzen und in digitalen Umgebungen zielgerichtet kooperieren zu können. Dabei geht es vor allem darum, entsprechend der jeweiligen Situation und ausgerichtet an den Kommunikations- bzw. Kooperationspartnern die passenden Werkzeuge auszuwählen und entsprechende Umgangsregeln einzuhalten. Für eine weitergehende Erklärung dieses Kompetenzbereichs schaut Euch das Video dazu vom digital.learning.lab an.

Hier geht es zum Video: KMK-Kompetenzbereich in der digitalen Welt "kommunizieren und Kooperieren".

Mit digitalen Werkzeugen bieten sich vielfältige Möglichkeiten, eigene Inhalte zu Produzieren und Präsentieren sowie bestehende Inhalte weiterzuverarbeiten. Dafür braucht es Kompetenzen, diese Werkzeuge sach- und adressatengerecht auszuwählen, Inhalte zu gestalten und zu veröffentlichen sowie mit den wesentlichen Rechtsgrundlagen vertraut zu sein. Für eine weitergehende Erklärung dieses Kompetenzbereichs schaut Euch das Video dazu vom digital.learning.lab an.

Hier geht es zum Video: KMK-Kompetenzbereich in der digitalen Welt "Produzieren und Präsentieren".

Persönliche Daten, Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte sind zentrale Themen, um sich selbst und andere im digitalen Raum zu Schützen und sicher zu Agieren. Dazu gehören auch Themen wie Cybermobbing und -kriminalität sowie Datenschutz und -sicherheit. Für eine weitergehende Erklärung dieses Kompetenzbereichs schaut Euch das Video dazu vom digital.learning.lab an.

Hier geht es zum Video: KMK-Kompetenzbereich in der digitalen Welt "Schützen und sicher Agieren".

In dem Kompetenzbereich Problemlösen und Handeln werden einerseits rein funktionale Fähigkeiten, wie der effektive Umgang mit Hardware und Software adressiert und andererseits Fähigkeiten beschrieben, diese digitalen Werkzeuge analysieren und für das eigene Handeln im digitalen Raum reflektieren und anwenden zu können. Für eine weitergehende Erklärung dieses Kompetenzbereichs sschaut Euch das Video dazu vom digital.learning.lab an.

Hier geht es zum Video: KMK-Kompetenzbereich in der digitalen Welt "Problemlösen und Handeln".

Um an der digitalen Welt teilzuhaben und diese mit zu gestalten, sind das Analysieren und Reflektieren umso wichtiger. Dabei geht es darum, digitale Werkzeuge, Medien und Umgebungen zu verstehen, zu reflektieren und zu analysieren. Für eine weitergehende Erklärung dieses Kompetenzbereichs schaut Euch das Video dazu vom digital.learning.lab an.

Hier geht es zum Video: KMK-Kompetenzbereich in der digitalen Welt "Analysieren und Reflektieren".

Vertiefung

Die sechs Kompetenzbereiche werden in der Strategie "Bildung in der digitalen Welt" der Kultusministerkonferenz noch einmal weiter ausdifferenziert und teilen sich in untergeordnete Kompetenzen. Diese sollen helfen, die abstrakten Bezeichnungen der sechs Kompetenzbereiche handhabbarer zu machen, sodass diese in den Bildungsbereichen verankert werden können. Dafür braucht es trotz dieser Ausdifferenzierungen immer noch eine Interpretation der beschriebenen Kompetenzen, wie im Folgenden anhand des ersten untergeordneten Kompetenzbereichs "1.1. Suchen und Filtern" des Kompetenzbereichs Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren gezeigt wird:

1.1.1. Arbeits- und Suchinteressen klären und festlegen

Bevor mit der Recherche begonnen werden kann, muss zunächst das Ziel klar definiert werden: Wie hoch sind die aktuellen Fälle von Corona-Infektionen für den Landkreis, in dem ich wohne? Anhand einer solchen klar definierten Frage können während der Recherche relevante Informationen identifiziert und irrelevante Informationen ignoriert werden

1.1.2. Suchstrategien nutzen und weiterentwickeln

Da es sich in dem Beispiel um ein sehr aktuelles Thema handelt, gibt es dazu momentan noch wenig Literatur in Büchern. Insofern, und weil es auf meine Frage täglich eine neue Antwort geben kann, da sich Infektionszahlen kontinuierlich verändern, beschränkt sich die Suche in diesem Fall auf das Internet. Für den Recherchestart wird dabei häufig eine Suchmaschine genutzt. Für die Eingabe in der Suchmaschine gibt es verschiedene Empfehlungen, um die Formulierungen so zu wählen, dass möglichst das Beste Ergebnis gefunden wird. Schaut Euch dafür gerne das Handout zu Suchstrategien der Universitätsbibliothek der Universität Siegen an. Für meine Suche nutze ich dabei die Suchbegriffe Corona, Landkreis Harburg, Infektion, Infektionszahl.

1.1.3. In verschiedenen digitalen Umgebungen suchen

Nachdem ich meine Recherche bereits über eine Suchmaschine gestartet habe, möchte ich nun verschiedene Umgebungen nutzen. Aufgrund der Aktualität der Frage bietet sich eine Suche über Bibliothekskataloge oder Datenbanken in diesem Fall nicht an. Ausgehend von meiner Frage wähle ich mir vertraute Quellen für die tiefer gehende Recherche. Dies ist zum einen die Webseite des Robert-Koch-Instituts und zum anderen die Informationsseite zur Corona-Pandemie auf der Webseite des Landkreises Harburg.

1.1.4. Relevante Quellen identifizieren und zusammenführen

Nachdem ich verschiedene Informationen gefunden habe, führe ich diese zusammen. In dem Beispiel stelle ich dabei fest, dass ich verschiedene Fallzahlen von Infektionen im Landkreis Harburg gefunden habe. In der Zusammenführung stellen diese daher einen Widerspruch dar, der sich in diesem Fall jedoch leicht auflösen lässt, da die Zeitpunkte der Zählungen variieren und sich die Informationen daher nicht direkt widersprechen, sondern eine Entwicklung der Corona-Infektionen im Landkreis Harburg abbilden.
Anhand dieses kurzen Beispiels zeigt sich bereits, wie die einzelnen Kompetenzen noch weitergehend beschrieben werden können. Da der Detailgrad der benannten Kompetenzen zum Teil variiert, bedarf es ja nach Kompetenz eine stärkere Interpretation und Deutung.

Reflexion

Nachdem wir uns intensiv mit den Kompetenzen für eine digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt in der von der Kultusministerkonferenz herausgegebenen Strategie "Bildung in der digitalen Welt" beschäftigt haben, wollen wir diesen Kompetenzrahmen zum Abschluss dieser Lerneinheit mit Eurem Studium in Verbindung setzen. Zwar sollen alle Menschen diese Kompetenzen erwerben, für Euch als angehende Lehrkräfte haben diese aber noch einmal eine ganz besondere Bedeutung, da Ihr Eure zukünftigen Schüler:innen dabei unterstützen müsst, selbst diese Kompetenzen zu erwerben.

Lest Euch die Seiten 48 - 50 der Strategie Bildung in der digitalen Welt durch und beantwortet für Euch die Frage, wie Ihr den Umgang mit den Anforderungen in Eurem Studium erlebt.